Copa-Cogeca: EU-Gesetz gegen unfairen Handel

Verkäufe unter dem Einstandspreis müssten aufhören, so Joe Healy, Vorsitzender der Arbeitsgruppe "Lebensmittelkette" der europäischen Dachverbände für Landwirte und Genossenschaften, Copa und Cogeca.

“Eine gesetzliche Regelung gegen unfaire Handelspraktiken in der Lebensmittelkette für die gesamte EU ist notwendig, da freiwillige Initiativen nicht funktionieren.” Das betonte Joe Healy, Vorsitzender der Arbeitsgruppe “Lebensmittelkette” der europäischen Dachverbände für Landwirte und Genossenschaften, Copa und Cogeca. Verkäufe unter dem Einstandspreis müssten aufhören, so Healy. Die Gesetzesregelung müsse zudem durch eine unabhängige Stelle durchgesetzt werden, die im Fall eines Regelverstoßes auch die Befugnis zur Verhängung von Strafen hat. Großbritannien verhängt Strafen im Wert von bis zu einem Prozent des Umsatzes des betroffenen Einzelhändlers. “Wir haben gehört, dass sich die Lage seit der Durchsetzung dieser Gesetzesregelung gebessert hat”, erklärte Healy. Eine der häufigsten Klagen betrifft den Zahlungsverzug. Healy fordert schriftliche Verträge zwischen den Erzeugern, Verarbeitern und Einzelhändlern, und diese müssen auch durchgesetzt werden, damit den Landwirten ein fairer Preis für ihre Erzeugnisse sowie eine fristgerechte Auszahlung garantiert wird. Derzeit laufen verschiedene Initiativen auf nationaler Ebene. “Wir brauchen jedoch auf EU-Ebene durchsetzbare Regeln, da der große Einzelhandel zunehmend europaweit tätig ist und eine gesetzliche Regelung in einem Land grenzüberschreitenden Missbrauch nicht verhindern wird. Die Europäische Kommission hat verlautbart, dass sie bereit sei, die Einführung einer gesetzlichen Regelung zu erwägen. Ich möchte, dass dies in Gang kommt.”

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