Eine Infoveranstaltung der anderen Art lockte vergangenen Donnerstag mehr als 150 Bäuerinnen und Bauern ins Steyrer Citykino. Die Bezirksbauernkammer und die Jungbauern des Bezirkes präsentierten zusammen den prämierten Dokumentarfilm “Holz Erde Fleisch.” Die im Film thematisierte bäuerliche Hofübergabe stand auch bei der anschließenden Podiumsdiskussion im Mittelpunkt.
Wie kann man Junge zur Übernahme motivieren?
Es gibt viele Beweggründe für eine Hofübernahme. In manchen Familien sind diese aber nur spärlich vorhanden. Für BBK-Obfrau Traudi Huemer spielt die Vorbildwirkung der Eltern eine wichtige Rolle: “Es darf nicht immer nur gejammert werden.” Zudem müsse man den Jungen einen eigenen Bereich überlassen, für den diese dann auch die Verantwortung übernehmen müssen. Bezirksbäuerin Regina Aspalter sieht in der Ausbildung den Schlüssel zum Erfolg. Dem konnte Martin Faschang, Direktor der LFS Schlierbach, nur beipflichten und ergänzte: “Um mit dem Beruf Landwirt glücklich werden zu können, braucht man vor allem Begeisterung.” Bauernbund-Jurist Wolfgang Raab betrachtete den rechtlichen Aspekt der Hofübergabe und betonte: “Es braucht aber auch Offenheit, Ehrlichkeit und Fairness von beiden Seiten.” Judith Ringer von der Wirtschaftskammer offenbarte, dass es auch in der Wirtschaft die gleichen Probleme bei der Betriebsnachfolge gibt. Ihrer Meinung nach ist es wichtig, dass die junge Generation selbst entscheide wie der Betrieb weitergeführt wird. Im Anschluss debattierten die Gäste noch in gemütlicher Atmosphäre bei Cider, Brot und Käse – kredenzt von den Jungbauern – weiter.