Rund einen Cent verdient ein Bauer oder eine Bäuerin an einer Semmel. Pro Apfel bleiben dem Produzenten gerade mal vier Cent im Börsel, bei einem Viertelliter Milch sind es sieben Cent und bei einer Grillwurst sind es immerhin 15 Cent. Genau auf diese Einkommenssituation der heimischen Bäuerinnen und Bauern machten heute, Freitag, Vertreter der agrarischen Jugendorganisationen – die sich im Rahmen des AgrarThinkTanks zusammengeschlossen haben – aufmerksam. Am Vorplatz des Bahnhofs Wien Mitte wurden genau diese Produkte angeboten und an die Konsumenten Gutscheine mit eben diesem Wert verteilt, den ein Bauer oder eine Bäuerin für dieses Produkt bekommt.
Mit dieser Aktion möchten die jungen Bäuerinnen und Bauern darauf hinweisen, wie viel die Produzenten der österreichischen Lebensmitteln wirklich an ihren Produkten verdienen – nämlich nur einen geringen Bruchteil von dem, was die Konsumenten dafür bezahlen. Gleichzeitig appellieren die Vertreter der jungen Landwirtschaft auch an die österreichischen Konsumenten zu heimischen anstatt zu ausländischen Produkten zu greifen und sich ein realistisches Bild von der österreichischen Produktion zu machen.
Zur Idee
Seit 2012 macht sich der AgrarThinkTank Gedanken darüber, welche Rahmenbedingungen zukünftige Hofübernehmer brauchen. Im März 2015 wurde – nach intensiven Diskussionen – ein umfangreiches Forderungs- und Maßnahmenpapier präsentiert. Jetzt werden einige der vorgeschlagenen Maßnahmen selbst umgesetzt, die Bewusstseinsaktion “15 Cent für eine Grillwurst” ist eine daraus entstandene Idee.