Die Landesagrarreferenten-Konferenz hat bei ihrer heutigen Tagung in Wien wichtige Weichen sowohl bei der Risikovorsorge als auch beim Imkereiprogramm gesetzt.
Versicherungsschutz wird umfassender
Ergänzend zur bestehenden Agrar-Universal-Versicherung kann demnach heuer erstmals eine neu konzipierte Dürreindex-Mais-Versicherung abgeschlossen werden. Die Entschädigung erfolgt entweder nach den Ertragsschäden im Rahmen der Universal-Versicherung oder nach vorgegebenen Parametern (Niederschlagsdefizite und Hitzetage in einer bestimmten Periode) im Rahmen der neuen Versicherung. Zudem wird an einer Erweiterung des Angebots einer Dürreindex-Versicherung auf Wintergetreide gearbeitet. Derzeit werden Hagel- und Frostversicherungsprämien von Bund und Ländern zu je 25 % (in Summe also 50 %) bezuschusst. Geplant ist, dass dieser Zuschuss auf andere versicherbare Risiken (außer Hagel und Frost) – nämlich vor allem Dürre (macht rund 90 % der Mehrgefahrenversicherung aus) – ausgedehnt wird. Angedacht ist ferner eine Erweiterung auf Ertragsausfälle durch Hochwasser. Das Angebot einer derartigen Versicherung wäre ab 2017 möglich. “Gerade der Hitzesommer 2015 mit tiefgreifenden Folgen hat gezeigt, wie wichtig neue Formen der Versicherung sind”, erklärt Oberösterreichs Agrarlandesrat Max Hiegelsberger. Derzeit laufen intensive Beratungen mit dem Finanzministerium, das für die gesetzliche Umsetzung zuständig ist. Die Umsetzung einer zeitlich unbeschränkten Bezuschussung der Ernteversicherungen aus dem Katastrophenfonds ist bereits mit Finanzminister und Vizekanzler vereinbart.
Bauern und Bienen brauchen einander
Das aktuelle Österreichische Imkereiprogramm 2013 bis 2016 läuft bis August, das kommende – für die nächste dreijährige Periode – soll bis spätestens Mitte Juni von der EU-Kommission genehmigt werden. Auf Grundlage eines EU-Gesamtbudgets für diesen Bereich stehen Österreich laut Kommission jährlich rund 863.000 Euro zur Verfügung. Dieser Betrag soll durch den Bund und die Länder verdoppelt werden. “Die finanziellen Mittel für Österreich könnten auch im neuen Programm höher als veranschlagt ausfallen, da die Vergangenheit gezeigt hat, dass nicht alle Mitgliedsstaaten ihre Zuteilungen voll ausschöpfen”, erklärt Hiegelsberger. Oberösterreich würde davon auf jeden Fall profitieren, zumal etwa ein Viertel der österreichischen Bienenvölker in diesem Bundesland gehalten werden – rund 7000 Imker haben hier etwa 80.000 Völker. “Die Landwirtschaft braucht die Bienen, und die Bienen brauchen die Landwirtschaft”, betont Hiegelsberger. “Unsere Bauern nehmen das Thema sehr ernst, die Bedeutung der Biene und die Wichtigkeit ihres Schutzes ist ihnen bewusst.” AIZ