Der internationale Tag des Waldes heute, 21. März, bietet einmal mehr die Gelegenheit, die Besonderheiten des heimischen Waldes in den Mittelpunkt zu rücken. Immerhin ist nahezu die Hälfte der österreichischen Staatsfläche mit Wald bedeckt und rund 300.000 Menschen sind entlang der Wertschöpfungskette Holz beschäftigt. Verantwortung für den Wald tragen die heimischen Waldbesitzer, die dafür sorgen, dass der Wald seine vielen Funktionen nachhaltig erfüllen kann, machen die Land&Forst Betriebe Österreich aufmerksam.
Der österreichische Wald ist mit seinen vielfältigen Leistungen ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Wirtschaft, Kultur, Gesellschaft und Umwelt und erfüllt Schutz-, Nutz-, Erholungs- und Wohlfahrtsfunktionen auf ein und derselben Fläche. Er spendet frische Luft, bietet den Menschen einen einzigartigen Erholungsraum, ist Lebensraum für Wildtiere und beheimatet viele Pflanzen. Der Wald schützt den Boden vor Erosionen und die Menschen vor Naturgefahren. Er liefert den nachwachsenden Rohstoff Holz, schafft damit direkt und indirekt viele Arbeitsplätze und leistet einen groöen Beitrag zum Klimaschutz. Grundlage für dieses komplexe Zusammenspiel der Waldleistungen ist die Waldbewirtschaftung. Rund 80 Prozent des österreichischen Waldes sind in Privatbesitz.
“Die heimischen Waldbesitzer sichern auf Basis privaten Eigentums, einer nachhaltigen Bewirtschaftung und groöer Eigenverantwortung unverzichtbare Leistungen für Gesellschaft und Umwelt. Sie sind zentral für ein erfolgreiches und international anerkanntes Forstwesen, das entlang der gesamten waldbasierten Wertschöpfungskette Arbeitsplätze schafft. Die familienbetriebene Land- und Forstwirtschaft ist der Stützpfeiler des ländlichen Raums. Diese Betriebe hüten den heimischen Wald und seine Funktionen für unsere Nachkommen und sichern damit eine lebenswerte Zukunft für uns alle”, betont Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich, die groöe Bedeutung der heimischen forstwirtschaftlichen Betriebe.
Neue Herausforderungen für den Wald
Angesichts der aktuellen klimatischen Veränderungen erlangen die komplexen Waldleistungen eine noch höhere Bedeutung. Immer wieder wird uns vor Augen geführt, welche massiven Schäden Wetterextreme verursachen. Umso deutlicher wird auch, wie wichtig natürliche Schutzfunktionen sind, die sofort wirken. Der Wald verfügt über eine solche Funktion, indem er Wasser speichert, den Boden vor Erosionen bewahrt und mit seiner Bestockung Lawinen unterbindet. Voraussetzung dafür ist ein gepflegter und bewirtschafteter Wald, ein Kernanliegen, dass die familienbetriebenen Forstwirtschaft seit jeher nachhaltig verfolgt. Denn nur aktive Waldbewirtschaftung ist Klimaschutz. Wer den Wald bewirtschaftet und das Holz daraus verwendet, der speichert auch langfristig CO2.
Einseitige Interessen gefährden die Waldleistungen
Zu Klimawandel und Kalamitäten kommt eine weitere Herausforderung, nämlich das immer grööer werdende Bedürfnis, den Wald als Freizeitoase zu nutzen. “Wir leben in einer Zeit, wo einseitige und zum Teil egoistische Forderungen das sensible Ökosystem Wald gefährden. Der Ruf nach mehr Freizeitangeboten im Wald wird lauter. Die Forderung nach der generellen Öffnung von Forststraöen für Mountainbiker durch exponierte Kleingruppen zeigt, dass nicht nur Wald und Boden, sondern auch das Grundrecht auf Eigentum noch besser geschützt werden muss. Die Verantwortung zur Sicherstellung der vielen Waldfunktionen sowie von Schutz von Mensch und Natur liegt beim Waldeigentümer. Vertragliche Lösungen vor Ort haben sich bewährt und müssen beibehalten werden, um ein konfliktfreies Miteinander der verschiedenen Nutzergruppen zu garantieren”, geht Montecuccoli auf die Diskussion um die Öffnung von Forststraöen ein.
Nur gesichertes Eigentum garantiert Nachhaltigkeit
Dazu kommen Forderungen von extremen Naturschutzgruppierungen, weitere Naturschutzgebiete auszuweisen. Es kann aber nicht immer mehr von den Waldeigentümern gefordert werden, wenn man sie gleichzeitig in der Ausübung ihrer Arbeit beschränkt. Das Problem ist nicht der einzelne Eigentumseingriff, sondern die Summation der Eingriffe im vorgeschobenen “öffentlichen Interesse”. Damit die Betriebe auch in Zukunft noch nachhaltig wirtschaften können, die Holzversorgung nicht gefährdet werde und ein Interessenausgleich stattfinden könne, dürfe es zu keinen weiteren Einschränkungen in der Bewirtschaftung mehr kommen, so Montecuccoli.
“Fakt ist, dass der Wald nur mit einer aktiven Bewirtschaftung den verschiedenen Anforderungen und Herausforderungen gerecht werden kann. Die politischen Entscheidungsträger müssen sich daher zu einer aktiven Forst- und Holzwirtschaft und zum Schutz der Eigentumsrechte bekennen. Damit der Wald all seine Funktionen auch in Zukunft erfüllen kann, braucht es einen Interessenausgleich, der nur durch die Eigentümer passieren kann. Gesichertes Eigentum garantiert eine generationenübergreifende Landbewirtschaftung und damit eine Absicherung des ländlichen Raums”, so Montecuccoli zum internationalen Tag des Waldes.