Seit Kurzem wird für die Butter der Spar-Eigenmarke “S-Budget” deutsche Billig-Milch verarbeitet. “Nachdem der Konsument seit Jahren daran gewöhnt wurde, dass in den Molkerei-Eigenmarken des Handels österreichische Milch verarbeitet wird, ist das ein Etikettenschwindel”, kritisierte Bauernbund-Präsident Jakob Auer. Dieser Austausch österreichischer Milch gegen deutsche Milch sei “schlicht unfair gegenüber den Konsumenten, die sich nicht nur ein günstiges, sondern auch ein regionales Produkt erwarten bzw. erhoffen”, so Auer. Zudem stelle ein solches Hineinschwindeln deutscher Rohstoffe auch die Glaubwürdigkeit der Handelsketten in Frage, die stets betonen, wie wichtig die Partnerschaft mit der Landwirtschaft sei. “Was soll ich von einem Partner halten, der mich bei der ersten Gelegenheit hinterrücks durch einen ausländischen Konkurrenten ersetzt?”, fragt sich der Bauernbund-Präsident.
50 Prozent der Molkereiprodukte stehen als Eigenmarke der Handelsketten im Regal
Inzwischen macht der Anteil der Eigenmarken des Handels bei Milchprodukten schon mehr als 50 Prozent aus. Damit werde es für den Konsumenten schwieriger, auch noch auf die Herkunft zu achten, erklärte Auer und fügte hinzu: “Wir befürchten seit Langem, dass der österreichische Rohstoff je nach Preislage einfach ausgetauscht wird. Das ist ein Leichtes, weil der Konsument ja an die Eigenmarke gewöhnt ist und nicht näher auf die Herkunft schaut.”
Spar stellte zu den Vorwürfen klar, dass die Herkunft der Milch auf der Verpackung der Butter gekennzeichnet sei. Weil die von Spar gewünschte Sommermilch von österreichischen Molkereien nicht zur Verfügung gestellt werden konnte, wich man auf Bayern aus, erklärte Spar.
Auer entgegnete: “Wer sicher gehen will, greift zum heimischen Molkereiprodukt mit dem AMA-Gütesiegel. Nahezu sämtliche Milchprodukte österreichischer Herkunft sind mit dem AMA-Gütesiegel gekennzeichnet, wo dieses fehlt, sollte der Konsument ganz genau hinschauen. Vorausgesetzt, dass ihm die heimische Qualität wichtig ist.”