Anlass dazu war eine Pressekonferenz an der Tiroler Fachberufsschule für Tourismus in Absam am Montag dieser Woche. Mit Unterstützung der Agrarmarketing Tirol sollen künftig neben Tourismusbetrieben auch die zehn öffentlichen Krankenanstalten, die 20 Schulen und Schülerheime mit eigener Küche sowie die 87 Tiroler Wohn- und Pflegeheime noch stärker als bisher zu heimischen Lebensmitteln greifen.
“Höchste Qualität, bester Geschmack, Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region sowie Nachhaltigkeit – all das bieten Lebensmittel aus Tirol”, so Geisler. “Wir können so regionale Kreisläufe schließen und haben damit ein einfaches Mittel gegen den Klimawandel. Es gibt bereits eine Reihe von öffentlichen Einrichtungen, die bewusst auf Tirol setzen, aber wir haben da und dort noch Luft nach oben. Dabei geht es meist nicht so sehr ums Geld, sondern um das Bewusstsein.”
In öffentlichen Küchen werden große Mengen verarbeitet. 6.000 Altersheimplätze heißt jährlich je zwei Millionen Frühstücke, Mittag- und Abendessen. Mehr als 3.000 Essen am Tag werden an den 20 Landesschulen mit eigener Küche ausgegeben. Die öffentlichen Krankenanstalten in Tirol zählen mehr als eine Million Belegstage im Jahr. Allein am Landeskrankenhaus Innsbruck werden täglich fünf Tonnen Lebensmittel verarbeitet. Der Großteil stammt bereits jetzt aus Tirol. Pro Woche werden am Landeskrankenhaus 2.400 Liter Milch gebraucht.
Taten statt Absichts-erklärungen
“Gerade bei Milch und Milchprodukten gibt es keinen Grund, nicht zu einem Tiroler Produkt zu greifen”, ist Geisler überzeugt. Aber auch bei Fleisch sowie bei Obst und Gemüse habe Tirol viel zu bieten. “Absichtserklärungen, regionale Produkte zu verwenden, sind aber zu wenig. Wir brauchen Taten”, verweist Geisler auf die Aufgaben und das Beratungsangebot der Agrarmarketing Tirol.
Franz Hörl, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Tirol, ergänzt: “Der Tiroler Tourismus bekennt sich klar zur Regionalität, denn das bedeutet auch hohe Wertschöpfung, die im Lande bleibt!”
Seit Dezember besuchen MitarbeiterInnen der Agrarmarketing Tirol alle Krankenhäuser, Altenwohn- und Pflegeheime sowie Schulen für Beratungsgespräche. Ende März wird diese Informationsrunde abgeschlossen sein. Milch, Butter, Rahm und Joghurt beziehen die Betriebe zum Großteil aus Tirol. “Beim Käse besteht Handlungsbedarf. Hier fehlt zum Teil ein bedarfsgerechtes Angebot, das mit den Tiroler Sennereien entwickelt wird”, erklärt Wendelin Juen, Geschäftsführer der Agrarmarketing Tirol.
Regionalität zahlt sich aus. Davon sind auch die heutigen SchülerInnen an der Fachschule für Tourismus und künftigen GastronomInnen überzeugt. Die SchülerInnne der Klasse 3a haben es in ihrer Präsentation aufgezeigt: Die bewusste Verwendung regionaler Lebensmittel etwa für ein Frühstücksbuffet bringt ein großes Plus an Qualität und Marketingmöglichkeiten, aber nur geringe Mehrkosten von wenigen Euro.