Die Zuckerrübenbauern beklagen den Sommer 2015 mit seiner extremen Hitze und Trockenheit. In den Nicht-Beregnungsgebieten gab es bis zu 30 % Ertragseinbußen hinnehmen und in den beregneten Gebieten war der Aufwand um mehr als 500 Euro pro ha höher als im Durchschnitt der Jahre. Extrem niedrige Zuckerpreise auf dem Europäischen Markt führen zu Einkommensverlusten bei den heimischen Rübenbauern. “Die burgenländischen Rübenbauern befürchten eine sinkende Rüben- und damit auch eine sinkende Zuckerproduktion. Für den Konsumenten könnte dies längerfristig zu Unsicherheiten in der Versorgung mit naturfreundlichem und nachhaltig produziertem Zucker kommen. Die Folge von so angespannten Produktionsbedingungen und zum Teil nicht kostendeckenden Preisen könnte einen noch schnelleren Strukturwandel (Bauernsterben) zur Folge haben, daher sollten dringend Rahmenbedingungen verbessert werden, um ein ausreichendes Einkommen in der Landwirtschaft zu gewährleisten”, so der Präsident des Burgenländischen Rübenbauernbundes, Johann Wurzinger, bei der Vollversammlung des Burgenländischen Rübenbauernbundes in St. Andrä.
Die Agrareinkommen haben in den letzten vier Jahren sukzessive abgenommen. Neben den Schweine- und Milchbauern gehören auch die Rübenbauern, nicht nur durch die Reformen der EU, zu den am schwersten betroffenen Gruppen. Im letzten Jahr hat trotz Rekordernte die europäische Zuckerwirtschaft fünf Mrd. verloren, die zu ca. einem Drittel die Rübenbauern und zu zwei Dritteln die Zuckerfabriken getragen haben. “Die Nutznießer waren in erster Linie die Zuckerverarbeiter, weil der Konsument weder bei zuckerhaltigen Lebensmitteln noch bei Getränken eine Verbilligung verspürte. Gesunde Lebensmittel, regional erzeugt, brauchen einen gerechten Produzentenpreis”, sagte LK-Präsident Franz Stefan Hautzinger.
Ertragseinbußen und niedrige Preise
Hauptthema bei der Vollversammlung des burgenländischen Rübenbauernbunds waren die extrem niedrigen Zuckerpreise.
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