Nach 2013 und 2014 sind laut Statistik Austria die Neuzulassungen von Traktoren in Österreich im vergangenen Jahr nochmals zurückgegangen. 5741 Einheiten bedeuten gegenüber 2014 ein Minus von zehn Prozent. Damit liegt man auf einem rekordverdächtig niedrigen Wert. Die seit dem Jahr 1970 vorliegenden jährlichen Neuzulassungszahlen (Quelle: Club Landtechnik Austria) lagen immer oberhalb der 6000-Stückgrenze und bis Anfang der 1980er-Jahre sogar bei rund 10.000 Einheiten. Damals wurden allerdings Traktoren verkauft, die nur etwa halb so viele PS hatten wie heute, wodurch sich Stückzahlverluste etwas relativieren.
Dennoch war 2015 für die heimische Landtechnikbranche zweifellos ein schwieriges Jahr. Bedingt wurde die negative Entwicklung bei den Traktoren durch einen deutlichen Rückgang der Neuzulassungen der zahlenmäöig wichtigsten Gruppe, der Standardtraktoren, und zwar auf 4805 Stück im vergangenen Jahr (= minus 11,6 Prozent gegenüber 2014). Zugelegt haben 2015 jedoch nach Zahlen der Statistik Austria die heimischen Neuzulassungen bei Obst- und Weinbautraktoren auf 460 Stück (plus 16,8 Prozent) und jene der Kommunaltraktoren auf 445 Stück (plus fünf Prozent). In der Gruppe “Sonstige Traktoren” kamen 31 Traktoren zur Neuzulassung (minus 47,5 Prozent).
Rudolf Dietrich vom Club Landtechnik Austria rechnet auch heuer eher nicht mit Zuwächsen bei den Standardtraktoren-Neuzulassungen, sondern mit Stagnation oder einem weiteren Minus bis 15 Prozent. Bei der Austro Agrar Tulln wäre zwar die Landtechnikbranche auf groöes Interesse gestoöen. Man spüre aber “extreme Verhaltenheit” der potenziellen Kunden, was auf die schlechte Einkommenssituation vieler Landwirte zurückzuführen sei.
Standardtraktoren: wenig Neues an der Spitze
Wie schon in den vergangenen Jahren führte Steyr auch 2015 die heimische Standardtraktoren-Neuzulassungsstatistik an. Mit 984 Neuzulassungen (Marktanteil: 20,5 Prozent) wurde gegenüber 2014 allerdings ein Minus von 251 Stück eingefahren. Ebenfalls deutliche Verluste im dreistelligen Bereich haben die zweitplatzierte Marke New Holland mit 704 neu zugelassenen Standardtraktoren (= minus 233 Stück) und die viertplatzierte Marke John Deere mit 543 neu zugelassenen Standardtraktoren (= minus 176 Stück) eingefahren. Vergleichsweise gering ist das Minus – es liegt bei 65 Einheiten – beim Drittplatzierten in der aktuellen Statistik ausgefallen. Mit 623 neu zugelassenen Standardtraktoren konnte Lindner seinen Marktanteil sogar leicht anheben (um 0,3 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent).
Wo Schatten ist, gibt es auch Licht
Der erste Gewinner liegt auf Platz fünf. Mit 448 neu zugelassenen Standardtraktoren konnte Fendt im Vergleich zu 2014 um 100 Stück zulegen. Zuwächse im zweistelligen Bereich schafften auch Massey Ferguson (Platz sechs) mit 415 neu zugelassenen Standardtraktoren (plus 72), Valtra (platz neuen) mit 156 neu zugelassenen Standardtraktoren (plus 28 Stück) und Claas (Platz zehn) mit 143 neu zugelassenen Standardtraktoren (plus 20 Stück). Stückzahlen und Marktanteile weiterer Traktorfirmen können der großen Tabelle oben entnommen werden.