70 Jahre und noch immer jung: Landjugend Oberösterreich feiert

1951 ist die Landjugend Oberösterreich gegründet worden. Die Corona-Situation hat sie dazu veranlasst, das große Feiern auf 2022 zu verschieben – mit einem Festival im Frühling und einem Landeserntedankfest im Herbst.

Diese Aufnahme wurde 1961 bei einem Pflügerwettbewerb gemacht.

Als „größte und aktivste Jugendorganisation in Oberösterreich“ bezeichnet sich die Landjugend heute und verweist auf ihre etwa 22.000 Mitglieder in 235 Orts- und Bezirksgruppen. „Sie sind ein wesentlicher Part im ländlichen Raum, wenn es darum geht, Werte hochzuhalten sowie aktuelle Themen aufzugreifen und zu leben“, sagt Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, in der die Landjugend vor 70 Jahren als Jugendwerk gegründet worden war (siehe darunter).

Gründung 1951
Die Geburtsstunde der Landjugend fiel auf den 6. Jänner 1951, als das „Jugendwerk der Landwirtschaftskammer für OÖ“ präsentiert wurde. Die ersten Referenten waren Rudolf Möstl und Maria Födermayr, die bis heute als Pioniere der Landjugendarbeit gelten. Davor war die ländliche Jugend auch in den „4H-Klubs“ organisiert, die nach dem Zweiten Weltkrieg von der US-amerikanischen Besatzungsmacht als ein Teil des „Marshallplans“ ins Leben gerufen worden waren.

Im Jubiläumsjahr wird aber nicht nur auf die Vergangenheit geschaut, sondern genauso in die Zukunft, in der die Grundwerte und Traditionen weiterhin hochgehalten und zugleich weiterentwickelt und modernisiert werden sollen. „Die Landjugend ist stets an den Themen dran, die die Jugend beschäftigen, daher kann sie sich immer noch über regen Zulauf freuen“, so Langer-Weninger. So wurden auch im Vorjahr eine und heuer bereits drei neue Ortsgruppen gegründet.

Im Rückblick auf das 70 Jahre währende Vereinsleben konzentrierte man sich zunächst rein auf die fachliche Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich. „Ab den 1960er-Jahren wurden die Themen breiter und ab den 1970er-Jahren wurde auch nicht mehr strikt getrennt zwischen Burschen- und Mädchengruppen“, weiß Stefanie Schauer, Geschäftsführerin der Landjugend OÖ. Geöffnet wurden die Gruppen auch für Jugendliche nicht bäuerlicher Herkunft. „Das wissen viele nicht, aber bis heute halten sich bei uns Jugendliche bäuerlicher und nicht bäuerlicher Herkunft in etwa die
Waage“, so Schauer.

Landesleiter Stephan Eichelsberger verweist auf die rege Projektarbeit und die vielen Aktionen in der Landjugendgruppen, oberösterreichweit sind etwa die digitale Maibaumkarte und der „Festlratgeber“ als Hilfe zum Organisieren von Veranstaltungen entstanden.

Wettbewerbe sind ein Markenzeichen der Landjugend

Ein Markenzeichen der Organisation sind auch nach wie vor die verschiedensten Wettbewerbe, die seit fast 70 Jahren ein breites Spektrum abdecken. Die Verantwortlichen erkannten schließlich bald, dass Wettbewerbe eine ideale Möglichkeit sind, um Wissensvermittlung und Spaß zu verbinden. Bei manchen Bewerben zeichnete sich auch das damalige Rollenverständnis deutlich ab: Während sich die Burschen beim Baumschlägern, Pflügen oder Traktorfahren messen konnten, traten die Mädchen im Kreuzstichwettbewerb, Tischdecken oder Kochen gegeneinander an. Beim Geflügelwettbewerb mussten sie etwa ein Huhn auf Legetüchtigkeit überprüfen, es rupfen und daraus mehrere Gerichte zubereiten.

Das Jubiläum soll nun 2022 weiter begangen werden. Die größte Geburtstagsfeier des Landes soll am 26. Mai 2022 im Zuge des „ZipfAir“-Festivals stattfinden. Am 18. September 2022 wird schließlich nach Linz eingeladen, um gemeinsam das Landeserntedankfest unter dem Motto „Oberösterreich in seiner Vielfalt“ zu feiern.

- Bildquellen -

  • Pflügerwettbewerb 1961: Landjugend oö
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AUTORGabi Cacha
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