Schweinemarkt KW 27-28/2021: Fleischmarkt unter Mengen- und Preisdruck

EU-weit ist das Angebot an Schlachtschweinen schwach, die verfügbaren Schlachtkapazitäten sind nur zu ca. 90 % ausgelastet. Dennoch bleibt der Fleischmarkt reichlich versorgt. Die Stimmung der gesamten Wertschöpfungskette ist dementsprechend schlecht, da keine Kostendeckung erzielt werden kann. Selbiges gilt für die Schweinehalter, die aufgrund gestiegener Futtermittelkosten steigende Erzeugerpreise nötig hätten. Besonders in Deutschland (+/- 0,00) wo man seit einem Jahr ASP- und Corona-bedingt zu den preislichen Schlusslichtern der EU zählt, liegen die Nerven der Schweinehalter blank. Vor diesem Hintergrund konnte die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften wenigstens einen seitens der Abnehmer durch Hauspreise erzeugten Preisdruck abwehren.

In Österreich liegen die aktuellen Schlachtzahlen um ca. zehn Prozent unter dem Normalwert. Das inzwischen auf 97,2 kg gesunkene durchschnittliche Schlachtgewicht trägt zudem zum Schrumpfen des Fleischanfalls bei, sodass es verwundert, dass die Fleischgeschäfte in praktisch allen Richtungen noch immer reichlichst versorgt sind. Der Ferienbeginn in den östlichen Bundesländern ist traditionell kein Impulsgeber, da zu viele Verbraucher ab sofort eher in Mittelmeerregionen konsumieren. Trotz geringem Angebot für die neue Woche zeigten sich die Abnehmer an der Schweinebörse ausreichend versorgt. In der Konsequenz wurde unverändert auf Vorwochenniveau fixiert.

Preise KW 27-28/2021 (Marktbericht vom 8. Juli 2021):

Mastschweine-Notierungspreis: 1,64 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,54 Euro

Zuchten-Notierungspreis: 1,24 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,14 Euro

Dr. Johann Schlederer

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AUTORH.M.
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