Seit mittlerweile 50 Jahren gibt es den Beruf der Dorfhelferin. Als Sozialeinrichtung des Landes NÖ ist diese unterstützende Kraft am Land heute wichtiger denn je.
Dorfhelferin verbindet Heim- und Betriebshilfe
Bereits im Jahr 1966 wurde in Niederösterreich die Einrichtung der Dorfhelferinnen gegründet. “Seither waren 465 Dorfhelferinnen tätig, was zeigt, wie wichtig diese helfenden Hände für den ländlichen Raum in Niederösterreich sind”, betonte Landesrat Stephan Pernkopf beim gemeinsamen Festakt im bis auf den letzten Platz gefüllten NÖ Landtagssaal. Die Dorfhelferinnen bieten Hilfe in Notsituationen auf land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, bei denen die betriebsführende Bäuerin wegen Krankheit, Schwangerschaft oder Unfall ausfällt.
Sie übernehmen neben der Führung des Haushaltes, die Betreuung der Kinder und pflegebedürftigen Personen im Haushalt, aber auch Arbeiten im Stall und auf den Feldern (zum Beispiel Ernte-, Stall- oder Gartenarbeiten). Derzeit versehen in Niederösterreich 31 Dorfhelferinnen Dienst und leisten pro Jahr rund 450 Einsätze mit über 5000 Arbeitstagen. Den Beruf der Dorfhelferin gibt es in Österreich ausschließlich in NÖ. Durch die einjährige Ausbildung, an der LFS Gießhübl mit entsprechender praktischer Ausbildung wie Kinderbetreuung, Altenbetreuung und Arbeit am landwirtschaftlichen Betrieb, ist gewährleistet, dass die Absolventen für die herausfordernden Aufgaben bestens gerüstet sind. Konkret setzt sich die Ausbildung zur Betriebs- und Dorfhelferin aus 16 Wochen Unterricht und 20 Wochen praktischer Ausbildung zusammen. Aufgrund der Vielfältigkeit des Berufsfeldes ergibt sich für Dorfhelferinnen ein herausforderndes Anforderungsprofil. Sie tragen eine große Verantwortung und müssen selbstständig und flexibel viele übertragene Aufgaben erledigen.
Das bedarf besonders Feingefühl im Umgang mit den Familienmitgliedern. Eine Dorfhelferin wohnt, lebt und arbeitet zudem in einem fremden Haushalt bei ihr zunächst unbekannten Personen im gesamten Landesgebiet von NÖ. “Der Einsatz der Dorfhelferinnen ist oft mit großen Herausforderungen verbunden, da neben der Arbeit in der Landwirtschaft oft auch Kinder und pflegebedürftige Personen zu betreuen sind. Dies erfordert sehr viel Einfühlungsvermögen und Verantwortung, da die Dorfhelferin nicht nur ihre Arbeitskraft für die Familie zur Verfügung stellt, sondern auch Flexibilität im Umgang mit Menschen mitbringen muss. Sie sind so etwas wie die Feuerwehr der Menschlichkeit für unsere Bauernhöfe”, bedankt sich Pernkopf. Dorfhelferinnen können bei der Abteilung Landwirtschaftsförderung des Amts der NÖ Landesregierung angefordert werden, wo die Einsätze nach Dringlichkeit koordiniert werden. Ansprechperson ist Frau Monika Schadenhofer unter der Telefonnummer 02742/900512820.