2,5-Millionen-schweres Agrarpaket für die blaugelbe Land- und Forstwirtschaft

Ein mit 2,5 Millionen Euro dotiertes Agrarpaket des Landes soll sowohl die Produktionskraft der Bäuerinnen und Bauern als auch die Versorgungssicherheit für ganz Niederösterreich stärken.

„Wir haben europaweit nicht die größten landwirtschaftlichen Betriebe, aber die besten. Sie stehen für Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit, Ökologisierung und Zuverlässigkeit“, zeigten sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und ihr Stellvertreter, Stephan Pernkopf, überzeugt.

„Unsere bäuerlichen Familienbetriebe stehen sind im europavergleich bei Weitem nicht die Größten, aber ich bin davon überzeugt: Sie sind die Besten“, betonte LH Johanna Mikl-Leitner anlässlich der Präsentation des Agrarpaketes für die Land- und Forstwirtschaft, für das das Land NÖ 2,5 Millionen Euro in die Hand nimmt. Damit werde nicht nur die Produktionskraft der Bäuerinnen und Bauern, sondern auch die Versorgungssicherheit für ganz Niederösterreich gestärkt.

Für LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf haben die Krisen der vergangenen Jahre klar den hohen Wert der regionalen und nachhaltigen Lebensmittelproduktion gezeigt. Um diese auch weiterhin nehme das Land Geld in die Hand, um die bäuerlichen Familienbetriebe dabei zu unterstützen,auch in unsicheren Zeiten sicher produzieren zu können.

Regionale Versorgung stärken

Um die Versorgungssicherheit im Land weiter zu stärken, habe man nun ein neues Unterstützungspaket in der Höhe von 2,5 Millionen Euro geschnürt, erläuterte Mikl-Leitner. Davon würden 1,5 Millionen Euro für die Direktvermarkter bereitgestellt. „Knapp 10.000 Betriebe in Niederösterreich sind mittlerweile als Direktvermarkter tätig“, so die Landeshauptfrau. In Zukunft werde man diese etwa bei Investitionen zur technischen Aufrüstung in Ab Hof-Läden, aber auch bei der Anschaffung von Bezahl-, Überwachungs- und Kontrollsystemen unterstützen, sagte sie.

Soziale Betriebshilfe ausbauen

Zweitens werde man die soziale Betriebshilfe weiter ausbauen, kündigte Mikl-Leitner an. Diese sei vor allem bei Schicksalsschlägen wie den Tod eines Familienmitgliedes, aber auch bei erfreulichen Anlässen wie der Geburt eines Kindes von großer Bedeutung. Schon bisher habe man 30 Dorfhelferinnen im Landesdienst, dazu kämen 22 Zivildiener und die Angebote der Sozialversicherung und des Maschinenrings. Das Land setze sich auch für eine Ausweitung und Erhöhung der finanziellen Beiträge zur sozialen Betriebshilfe ein, betonte sie: „Die bundesweiten Verhandlungen laufen bereits, als Land treten wir mit einer halben Million Euro in Vorlage.“

Digitalisierung nutzen

Dritter Punkt sei die Digitalisierung, so die Landeshauptfrau weiter. So werde etwa für entlegene Höfe eine Unterstützung zur Förderung des Mobilfunks für den Empfang von Handy und Internet ins Leben gerufen, und zwar in Höhe von 500 Euro bzw. 50 Prozent der Anschaffungskosten. Für Klein-Investitionen im Bereich der Digitalisierung wird es eine Unterstützung von maximal 25 Prozent bis zu einer Investition von 15.000 Euro geben, ebenso bei der Anschaffung von Sicherheits- und Kontrollsystemen.

“Vor allem kleinere Betriebe profitieren”

Im Zusammenhang mit den neuen Unterstützungen für Direktvermarkter verwies LH-Stellvertreter Pernkopf auch auf eine Entlastung bei den Tierarzt-Beschaukosten. Für Betriebe ergebe sich hier eine Entlastung von bis zu 3.000 Euro pro Jahr. Gleichzeitig wolle man auch Anreize schaffen für Nutztierärzte in den ländlichen Regionen, daher werde es eine Anhebung der tierärztlichen Beschautarife geben.

Zum Thema Digitalisierung verwies er auf Praxisbeispiele von abgelegenen Höfen, denen man mit einer Förderung von Mobilfunk-Anlagen für Handy- und Internetempfang das alltägliche Leben erheblich erleichtern könne. Betroffen seien hier zwischen 500 und 1.000 Betriebe in Niederösterreich, so Pernkopf.

Förderung spezieller Mobilfunk-Anlagen für Handy- und Internetempfang (für abgelegene Orte/Höfe):

Antrag ab sofort möglich (Einzelfallprüfung) beim Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Landwirtschaftsförderung (LF3),

Telefon-Anlaufstelle: 02742/9005-12981
E-Mail: post.lf3@noel.gv.at, Adresse: 3109 St.Pölten, Landhausplatz 1, Haus 12

Die weiteren Fördermaßnahmen werden ebenfalls ab Anfang März 2023 bei der Abteilung Landwirtschaftsförderung (LF3) beantragbar sein.

“Oberste Prorität für Versorgungssicherheit”

LH-Stellvertreter:Pernkopf „Dieses Paket hilft vor allem den kleinen Betriebe, die die Arbeitsplätze am Land sichern und den Konsumenten bestmögliche Produkte bieten“. Abschließend sprach sich Pernkopf mit dem Verweis auf neue Erbschafts- und Vermögenssteuern in Deutschland „ganz klar gegen jede Form von neuen Eigentumssteuern“ aus und forderte klar die Verlängerung des Agrardiesels für die Land- und Forstwirtschaft ein.

Lob für das Agrarpaket kommt seitens der Landwirtschaftskammer NÖ: “Unsere bäuerlichen Familienbetriebe arbeiten hart, sorgen für beste Lebensmittel und unsere wunderschönen Landschaften. Dafür brauchen sie aber auch optimistische Zukunftsaussichten. Die heute vorgestellten Maßnahmen werden sich direkt und positiv auswirken“, begrüßte Landwirtschaftskammer NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager die Initiative und sagte weiter: „Wer weiterhin gesunde Lebensmittel und Versorgungssicherheit haben will, braucht unsere Bäuerinnen und Bauern. Daher ist dieses Paket ein wichtiges Signal, nicht nur für die Landwirtschaft, sondern für die gesamte Bevölkerung. Versorgungssicherheit ist für uns alle essentiell und muss daher oberste Priorität haben.“

Mehr Infos: Abteilung Landwirtschaftsförderung – Land Niederösterreich (noe.gv.at)

- Werbung -
AUTOREva Riegler
Vorheriger ArtikelKrone Gruppe mit 15 % Umsatzplus
Nächster ArtikelLänger melken kann Vorteile bringen