In Österreich ist es nach wie vor Tradition, an Allerheiligen den Verstorbenen zu gedenken und die Gräber am Friedhof mit Blumen sowie Gestecken zu schmücken. Dieser Brauch geht bis ins vierte Jahrhundert zurück. Auch wenn zu jeder Jahreszeit die „klassischen“ Blumenarten wiederkehren, ist die Auswahl der Pflanzen meist sehr persönlich und individuell. „Heuer sind wieder natürliche Materialien beliebt. Gestecke aus Fruchtständen, kombiniert mit Hauswurzen oder Moos, Zapfen und Rinden sind sehr nachgefragt“, erklärt der Präsident des Blumenbüros Österreich, Johann Obendrauf. Klassische Blumen, wie Erika, Alpenveilchen oder Chrysantheme werden dazu gerne ergänzt. Außerdem gehören Hagebutten, Moosbeeren oder Topfmyrte als hübsche Hingucker dazu.
Langlebig und regional produziert
Viele Menschen bevorzugen vermehrt biologisch abbaubare Materialien, die über die ganze Wintersaison halten. Gemeint sind vor allem das Grundgerüst der Gestecke und die Bänder. „Wir verwenden Tonschalen als Unterlage und kompostierbare Pflanzenschnüre“, so der Floristenexperte. Die Kosten für Grabschmuck sind unterschiedlich. Kleinigkeiten, wie beispielsweise Moosherzen oder schön gezierte Blumenkästen kosten zwischen 25 und 40 Euro. Für größere Gestecke zahlt man durchschnittlich 60 bis 100 Euro.
Auch steigt die Nachfrage nach regional produzierten Pflanzen, so das Obendrauf. Die Chrysantheme, Zyklamen, Hauswurz- Gewächse und auch Erika werden in den meisten Fällen bei Österreichischen Gärtnerbetrieben produziert. Der Trend zu Naturmaterialien ist nicht erst seit diesem Jahr bemerkbar, laut Obendrauf ist es der Zeitgeist der allgegenwärtigen Nachhaltigkeit. Dabei betont er vor allem, dass zur Nachhaltigkeit weit mehr, als nur der regionale und biologische Blumenschmuck dazugehört. „Es bedeutet auch österreichische Arbeitsplätze sichern, indem bei lokalen Gärtnereien einkauft wird“.
Egal in welcher Größenordnung und mit welchem Budget die Gräber geziert werden, der Gedanke der Verbundenheit und der Erinnerung ist wohl das Wichtigste.
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- Geschmücktes Grab: adobestock.com/reimax16