Im Podcast des Schweizer kirchlichen Internetportals kath.ch spricht der Sohn von Bauern aus dem Waldviertel über prägende Erlebnisse aus seiner Kindheit, insbesondere die Einflüsse seiner Großeltern. Sein Großvater war ein lebensfroher Geschichtenerzähler, während seine Großmutter ihm tiefgläubige religiöse Inhalte vermittelte. Diese Erziehung hinterließ bei ihm einen bleibenden Eindruck, besonders die biblischen Erzählungen über Vergebung, die ihn als Kind beeindruckten.
Mit zehn Jahren trat Hader in das Bischöfliche Knabenseminar in Melk ein, wo er eine Kirche erlebte, die offen für Skeptiker war. Diese Erfahrungen prägten sein Verständnis von Gesellschaft und Gerechtigkeit tiefgehend.
Hader hebt hervor, dass das Christentum, das er kennengelernt hat, stets gegen Ungleichheit und Ungerechtigkeit auftrat, was bis heute seine künstlerische Arbeit beeinflusst – indem er stets versucht, Themen zu behandeln, die zum Nachdenken anregen, manchmal mit einem Hauch von Predigt.
Zwiegespaltenes Verhältnis zur Kirche
Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber der Kirche, insbesondere in Bezug auf den Umgang mit Frauen, hat Hader die Kirche nicht verlassen. So kritisiert er auch den „unreflektierten Anti-Katholizismus“, bei dem es einfach zum guten Ton gehöre, aus der Kirche auszutreten. Er weist darauf hin, dass in anderen Kontexten, wie bei politischen Parteien, Widersprüche oft akzeptiert werden. Sein Verhältnis zur katholischen Kirche beschreibt Hader als „irrational“, ähnlich der Leidenschaft eines Fußballfans. Er schätzt die moderne und aufgeklärte Strömung innerhalb der Kirche und zeigt sich emotional bewegt von Gesten der Bescheidenheit, wie sie Papst Franziskus verkörpert. Gleichzeitig lehnt er die dogmatischen und konservativen Strömungen innerhalb der Kirche ab. Ein Beispiel für seine anhaltende Verbindung zur Kirche ist seine Unfähigkeit, religiöse Gegenstände wie Rosenkränze wegzuwerfen.
- Bildquellen -
- Josef Hader: Stefan Fürtbauer