Züchtung gibt Hoffnung

Seit Jahrzehnten bedroht das Eschentriebsterben eine der wichtigsten Laubbaumarten. Die gezielte Zucht gibt nun Anlass zum Aufatmen.

Um Eschen langfristig zu erhalten, werden aktuell Versuchs- flächen mit resistenten Eschen-Jungbäumen angelegt.

Mit einem Vorratsanteil, der nur von der Buche übertroffen wird, ist die Esche für Oberösterreichs Waldbäuerinnen und Waldbau­ern von großer Bedeutung. In bestimmten Waldtypen gibt es kaum Alternativen zu ihr. „Daher unterstützt das oberösterreichische Forstressort bereits seit zehn Jahren die Zucht resis­tenter Eschen“, erklärt Landesrätin Michaela Langer-Weninger.

“Für unsere Waldbäuerinnen und
Waldbauern ist die Esche von großer
Bedeutung.”
Michaela Langer-Weninger

Projekt für die Zukunft

Das Projekt „Esche in Not“, eine Zusammenarbeit der Landesforstdirektion und des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW), setzt genau hier an. Ziel dabei ist die Züchtung von Eschen, die sich einerseits besser gegen den Erreger des Triebsterbens wehren können oder andererseits nicht so leicht infiziert werden. Projektleiter Heino Konrad vom BFW erklärt: „Aus über 35.000 Nachkommen zu Beginn des Versuches wurden über die Jahre rund 1000 Nachkommen von 439 verschiedenen Mutterbäumen ausgewählt.“ Fast die Hälfte dieser vielversprechenden Nachkommen stammt aus dem Land ob der Enns. „Durch die Meldung gesunder Eschen zu Beginn des Projektes haben unsere engagierten Waldbe-sitzer einen entscheidenden Beitrag zur Zukunft der Esche ge­leistet“, ergänzt Langer-Weninger.

Neue Versuchsflächen

Ein bedeutender Schritt wurde mit der Anpflanzung der ersten Versuchsfläche in der Nähe des Ausees gesetzt. Dort wird die Entwicklung der Jung-Eschen unter realen Bedingungen genau beobachtet. Eine weitere Saatgutplantage in Feldkirchen an der Donau soll den langfristigen Erfolg der Zucht sichern. Langer-Weninger zeigt sich optimistisch: „Ich glaube fest an das Comeback der Esche. Mit der Zucht resistenter Bäume können wir diese wertvolle Baumart erhalten und unseren Wäldern eine Zukunft geben.“

EschentriebsterbenDas Eschentriebsterben wird durch den Pilz „Hymenoscyphus fraxineus“ verursacht. Dieser aus Asien eingeschleppte Erreger befällt die Blätter und Rinde jun-
ger Triebe. In Folge sterben viele Eschen großflächig ab, da der Pilz auch das Wurzelsystem schwächt.

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AUTORred Anna Sophie Stockinger
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