Rund ein Jahrzehnt war die Wildbach- und Lawinenverbauung mit der Sicherung der Kerschbaumsiedlung in Navis beschäftigt. Die Hauptmaßnahmen rund um dieses Projekt gingen vergangenes Jahr zu Ende, doch bereits im Juni dieses Jahres verschlug es die WLV-Mitarbeiter wieder dorthin. Die Sicherung des Grünerbaches oberhalb des Ortsteils Grün im hinteren Navistal soll über 15 Häuser vor Hochwässer- und Murenunglücken schützen. Bereits zwei Mal verzeichnete man dort größere Murenereignisse.
Investiert werden 3,4 Millionen Euro, die zu 60 Prozent vom Bund, zu 21 Prozent vom Land und zu 19 Prozent von der Gemeinde Navis beigesteuert werden. Im heurigen Jahr wurden bereits 850.000 Euro an Geldmitteln verbaut. Das Projekt läuft von 2021 bis 2030.
Die ersten Planungen und finanziellen Genehmigungen der Naturgefahrensicherungsmaßnahme um den Grünerbacherfolgten bereits im Jahr 2003, wie DI Gebhard Walter (Leiter Sektion Tirol) und Ing. Egmont Haas (Gebietsbauleitung Mittleres Inntal) von der WLV berichteten.
2015 wurde der erste Teil des Projekts realisiert. Die Dringlichkeit der Kerschbaumssiedlungssicherung sowie eine ausständige Bewilligung verschoben den Baustart für Phase Zwei in den heurigen Sommer. Gebaut wird nun an einer Mittellauf- und Oberlaufsicherung. Zusätzlich werden flächenwirtschaftliche Maßnahmen wie Aufforstungen und Entwässerungsmaßnahmen getätigt.
Klimatische Veränderungen bringen Naturgefahren
„Auch wir spüren die klimatischen Veränderungen. Navis liegt genau am Südalpenbogen und damit im klimatisch schärfer werdenden Gebiet. Der Grünerbach hat das Potenzial, sich zu verändern und stärkere Naturgefahrenereignisse mit sich zu bringen. Daher ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu treffen“, führt DI Gebhard Walter aus.
Auch in anderen Gebieten im Wipp- und Stubaital wie Vals, Gschnitz oder Neustift sind in den letzten Jahren vermehrt stärkere Ereignisse aufgetreten.
Investition in sicheren Lebensraum Tirol
Nationalratsabgeordneter Hermann Gahr bedankt sich beim Team der Wildbach- und Lawinenverbauung für seine unermüdliche Arbeit: „In den letzten Jahren hat Tirol viele Naturereignisse miterlebt und dank der Leistungen der WLV großteils gut überstanden. Die Investition in die Schadprävention vor Muren, Lawinen und Co. ist eine Investition in einen sicheren Lebensraum Tirol.“
Ebenso dankbar zeigt sich der Naviser Bürgermeister Lukas Peer beim Lokalaugenschein: „Die Sicherheit für die Naviserinnen und Naviser ist mir natürlich ein Herzensanliegen. Ich bin froh, dass der Ortsteil Grün die Unterstützung der WLV erfährt und künftig vor Lawinen- und Murenereignissen bestens geschützt ist.“
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