Sie ist aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Auch die Landwirtschaft kann von der Digitalisierung massiv profitieren, wie auch in einem Webinar der Hagelversicherung aufgezeigt wurde.

Die Versicherung hat bei der Digitalisierung schon Expertise, sei es im Zusammenhang mit Wetterdaten oder satellitengestützten Monitoring-Tools für versicherte Landwirte oder auch der Nutzung von GIS-Karten und Informationen aus dem Weltall für die Schadenserhebung. „Hätten wir unsere Schadenserhebung nicht zur Gänze digitalisiert, könnten wir nicht durchschnittlich rund 100.000 Feldstücke pro Jahr erheben und innerhalb von zwei Tagen auszahlen“, erklärte Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung.

Indes breitet sich die Digitalisierung auf den landwirtschaftlichen Betrieben aus. Precision Farming wurde von Smart Farming abgelöst, vollautonome Landmaschinen sind schon längst vorgestellt, der Hype um die Landwirtschaft 4.0 ist groß. Demgegenüber stehen Probleme wie nicht ausgereifte oder teure Technik, fehlende Schnittstellen etc. „Landwirte müssen Technik verstehen und einen Nutzen darin sehen“, betonte Stefan Polly von der LK Niederösterreich. Dazu trägt auch die Innovation Farm mit ihren Versuchen und praktischen Forschungsarbeiten bei. Fabian Butzenlechner von Josephinum Research präsentierte etwa ein Projekt zur variablen Maisaussaat. Es beruht wie generell die teilflächenspezifische Bewirtschaftung auf Heterogenität innerhalb eines Schlags und darauf abgestimmtes Vorgehen. Im konkreten Fall wurde in schlechteren Zonen die Saatstärke reduziert und in den besseren erhöht. Basis hierfür waren mehrjährige Vegetationsdaten von Satelliten. Die Versuchsergebnisse des Jahres 2022 zeigen, dass durch variable Maisaussaat der Ertrag um einige Prozent gesteigert werden kann, wobei die positiven Effekte umso größer sind, je größer das Niederschlagsdefizit im Juli und August zur Blüte ist.

Diesem Vorteil stehen Mehrkosten gegenüber – wie fast immer beim Precision Farming. Gratis-RKT oder aber (etwa im Falle der teilflächenspezifischen Düngung) die gratis „TerraZo“-Applikationskarte sowie die überbetriebliche Nutzung von Maschinen können hier entgegenwirken.

Für mehr eigenverantwortliche Nutzung der Digitalisierung durch die Betriebe (sowie im Bereich des Naturschutzes und der Biodiversität, weniger im Bereich der Bürokratie) sprach sich Gutsbesitzer Maximilian Hardegg aus, während Klaus Steinmayr von CNH Industrial Österreich digitale Lösungen (von CNH) für effizienteren Ressourceneinsatz präsentierte. Interessante Vorträge steuerten auch Martin Mössler vom Gründerzentrum ESA BIC in Graz und Marlene Tasser vom Landwirtschaftsministerium bei.

www.terrazo.josephinum.at
www.sciencepark.at/de/esa-bic-austria/

Wie sich digitale Technologien auf die Umwelt auswirken sollen

 

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  • Digitale Landwirtschaft 22 ID88873: agrarfoto.com
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AUTORMichael Stockinger
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