Wie der Handel mit der Krise umgeht

Kontaktlose Bezahlung mindert das Risiko einer Ansteckung – für Handelsangestellte und Kunden.

Zwar entspannt sich die Situation im Lebensmitteleinzelhandel langsam, Corona-bedingte Hamersterkäufe nehmen ab. Dennoch berichten die Handelsketten von verstärkter Nachfrage, vor allem nach Teigwaren, Mehl, Sugo, Toilettenpapier, Mineralwasser und Tiefkühlprodukten. Wie das Branchenfachblatt Keyaccount berichtet, sind die Diskonter Hofer und Lidl aber dank der „ausgeklügelten Logistik und des eingespielten Netzwerks an Partnern und Lieferanten“ in der Lage, solche Absatzspitzen kurzfristig und auch flexibel, „selbst über einen längeren Zeitraum hindurch“ zu bedienen.

Auch die Vollsortimenter des REWE-Konzerns (Billa, Merkur) und Spar sind gefordert. Was den Supermärkten zusetzt, sind nun vor allem Personalengpässe. Die von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck und dem Handelsverband geschaffene Initiative „Händler helfen Händlern“ soll der Personalknappheit im Lebensmittelhandel entgegenwirken. Das Ziel: Die Beschäftigung möglichst vieler Mitarbeiter aus dem Nicht-Lebensmittelhandel zu sichern, indem diese bis zum Ende der Corona-Krise im Lebensmittelhandel mitarbeiten können.

Schwer von der Corona-Krise betroffen sind neben dem Einzelhandel auch die Großhändler für die Gastronomie – diese steht bekanntlich in ganz Österreich still.
Großhändler, die normalerweise die Gastronomie mit Lebensmitteln versorgen, öffnen deshalb ihre Türen für die Bevölkerung. Das heißt, auch die Endkunden ohne Gewerbeschein oder Kundenkarte dürfen in den sieben österreichischen Kastner-Abholmärkten sowie in den Transgourmet-Märkten einkaufen. Kastner-Geschäftsführer Christof Kastner bittet um Verständnis, sollten gewisse Warengruppe nicht in gewohnter Menge zur Verfügung stehen und gibt gleichzeitig Entwarnung: „Unsere Lieferanten versorgen uns laufend mit Nachschub.“

Mit Transgourmet hat es allerdings den ersten großen Player in der heimischen Lebensmittelwirtschaft erwischt: Der Gastro-Großhändler verzeichnet 70 % Umsatzeinbußen und schickt 1.680 seiner 1.800 Mitarbeiter in Kurzarbeit gemäß dem Covid-19-Kurzabeitsgesetz. Die Geschäftsführer verzichten in dieser Zeit auf 20 % ihres Gehalts.

Für alle Beschäftigten gelten jedenfalls erhöhte Hygienemaßnahmen. So werden kritische Punkte in den Filialen laufend desinfiziert, jeder Mitarbeiter kann Mundschutz und Handschuhe tragen, wenn er das möchte. Auch Bodenmarkierungen, die den richtigen Abstand zum Kassierer anzeigen, sollen die Mitarbeiter vor Ansteckungen schützen. Jeder der einkauft, sollte an die Empfehlungen der Bundesregierung denken und mindestens einen Meter Abstand zu anderen Personen halten.

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  • Woman Paying With NFC Technology On Mobile Phone, In Supermarket Butcher: ldprod – stock.adobe.com
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