Im weststeirischen Koralmgebiet wurde erneut Weidevieh gerissen, diesmal zwei Kälber der Weidegemeinschaft Hochalm-Bärental. Ein Wolfsriss wird nicht ausgeschlossen. “Es ist untragbar, dass Haus- und Nutztiere furchtbares Tierleid ertragen müssen, wenn sie von einem Wolf gerissen und dabei schwerst verletzt werden. Wo bleibt da der Tierschutz?”, fragt der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger und fordert “klare Maßnahmen” gegen eine weitere Ausbreitung dieses Raubtieres. Die Ergebnisse der bereits laufenden DNA-Untersuchungen, die einen genaueren Aufschluss über den Vorfall geben sollen, werden nächste Woche erwartet.
“Wenn sich die Vermutung auf einen Wolfsriss bewahrheitet, so würde das erneut bestätigen, dass das Raubtier immer noch im Koralpengebiet unterwegs ist. Damit stellt sich die Frage: Wenn jetzt schon Kälber gerissen werden, womit ist dann in Zukunft zu rechnen?”, so Seitinger. Das Einzäunen der betroffenen Weideflächen mittels Elektrozaun sei unrealistisch. Denn dann wäre ein weitläufiges Gebiet von mehreren 100 ha nicht mehr zugänglich. Auch witterungsbedingte Gebrechen sowie Schäden durch Wildwechsel könnten oft nicht rechtzeitig erkannt und behoben werden. “Es ist daher höchste Zeit, dass endlich darauf reagiert und ein Status etabliert wird, der es erlaubt, einzugreifen. Denn heimische Nutztiere müssen uns wichtiger sein als Raubtiere, die dort Tausende von Quadratkilometern Lebensraum haben, wo sie sich bisher aufgehalten haben”, stellt Seitinger klar.
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