Viele kunststoffreiche Böden in Österreich

Mit der Zeit wird auch größeres Plastik im Boden zu Mikroplastik.

Bei einem Projekt unter der Leitung des Umweltbundesamtes (UBA) wurden an 113 Standorten mit unterschiedlichen Nutzungsarten Bodenproben genommen: In nahezu allen wurden Kunststoffe gefunden.

Auffällig bei den gefundenen Kunststoffen waren die relativ hohen Anteile von Polyurethan und Polystyrol im Vergleich zu ihrer Produktionsmenge. Ersteres kommt etwa in Textilien und Baustoffen zum Einsatz. Zweiteres findet im Alltag oftmals Verwendung als Verpackungsmaterial und Dämmung.

Eine mögliche Erklärung für das Aufkommen in den untersuchten Ackerböden ist laut UBA die Nutzung von Klärschlamm. Dieser sowie das Ausmaß der Ausbringung von Kompost, Biogasgülle und anderen Wirtschaftsdüngern würden generell auf landwirtschaftlichen Flächen die Verunreinigung beeinflussen. Auf Böden, auf denen Freizeitaktivitäten stattfinden, werden die erhöhten Mengen von Polystyrol und PET auf unsachgemäße Entsorgung zurückgeführt, etwa Lebensmittel- und Getränkeverpackungen.

Plastik und Mikroplastik werden durch den Menschen in die Umwelt eingetragen und weiter in der Landschaft verteilt. Natürliche Umweltprozesse zerkleinern die größeren Stücke mit der Zeit immer weiter, sodass letztlich so feines Mikroplastik entsteht, dass es mit freiem Auge nicht mehr wahrnehmbar ist.

Mikroplastik kann von Lebewesen aufgenommen werden und in ihren Organismen Schaden anrichten. Durch die Nahrungskette kann Mikroplastik vom Boden über Pflanzen in Nutztiere und weiter bis zum Menschen gelangen. Mikroplastik verändert auch die Beschaffenheit von Böden, was auch Auswirkungen auf den Wasserhaushalt hat.

umweltbundesamt.at

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AUTORRed. MS
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