Tirol bekennt sich zu 2,5 ha pro Tag

Kommentar von Thomas Danzl, Bezirksobmann Forum Land Innsbruck

Elf Hektar Grund und Boden werden derzeit in Österreich pro Tag dauerhaft versiegelt, das entspricht 16 Fußballfeldern täglich. Die vom Bund anvisierte Bodenschutzstrategie setzt sich eine Reduktion auf maximal 2,5 Hektar pro Tag zum Ziel. Tirol ist mit Wien derzeit das einzige Bundesland, das sich zu diesem Grenzwert bekennt – wissend, dass in Tirol mit lediglich zwölf Prozent Dauersiedlungsraum Boden besonders knapp ist. Österreichweit gibt es zum Vergleich 40 Prozent Dauersiedlungsraum und landwirtschaftliche Nutzflächen gehören auch zum Dauersiedlungsraum. Tirol muss es deshalb besonders am Herzen liegen, freie Flächen zu erhalten.

Tirol ist mit dem Raumordnungsplan für landwirtschaftliche Vorsorgeflächen ein Vorreiter. Andere Länder beneiden uns um diese raumordnungsfachliche Kategorie, die eine anderweitige Nutzung als eine landwirtschaftliche mittel- bis langfristig deutlich erschwert.

Interessant ist, dass mittlerweile auch in entlegenen ländlichen Räumen ein großer Druck auf Grund und Boden besteht – vor allem aber in stadtnahen Landgemeinden. Während sich vor ein paar Jahren vor allem die bildungshungrige Jugend noch von pulsierenden Städten angezogen fühlte, erlebt das Leben am Land wieder eine Renaissance. Auch entlegene Gemeinden und Planungsverbände sind deshalb gefordert, sparsam und weitsichtig mit Grund und Boden umzugehen. Das Land kann hinterher nicht jede Fehlentwicklung korrigieren. Und einmal versiegelter Boden ist kaum wiederherstellbar.

Quelle: Privat/BZ
Thomas Danzl, Bezirksobmann Forum Land Innsbruck

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  • Löwenzahn (Taraxacum Officinale) Auf Versiegelter Betonfläche, Hessen, Deutschland: Martin Grimm - stock.adobe.com
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AUTORRed. HP
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