Studie: Österreichs Rinderbauern sichern mehr als 21.000 Arbeitsplätze

Eine aktuelle Studie der Johannes Kepler Universität Linz im Auftrag der Österreichischen Hagelversicherung zeigt die positiven Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte der heimischen Rinderhaltung.

75 Prozent der heimischen Rinder sind Fleckviehtiere.

Kein Tafelspitz ohne die heimische Rinderzucht – doch die Leistungen der österreichischen Rinderbauern gehen noch viel weiter, betonte der Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, Mario Winkler. Die Hagelversicherung hatte eine Studie über den volkswirtschaftlichen Nutzen der österreichischen Rinderzucht bei der Johannes Kepler Universität in Linz in Auftrag gegeben und heute, Donnerstag, präsentiert. Das Ergebnis: Neben der Versorgung mit heimischem Rindfleisch sichern die Rinderhalter 21.334 Arbeitsplätze und tragen mit einer Wertschöpfung in der Höhe von 2,2 Mrd. Euro pro Jahr (2016) zum Bruttoinlandsprodukt bei.

Davon profitiere nicht nur die Landwirtschaft selbst, sondern auch andere Wirtschaftssektoren, wie Bau, Handel, Sachgütererzeugung und Dienstleistungen, erklärten die Studienautoren Stefan Jenewein und Univ.-Prof. Friedrich Schneider. Eine höhere Wertschöpfung bedeute auch für den Staat höhere Mehrwertsteuereinnahmen, aber auch durch die zusätzlichen Einkommen höhere Einkommensteuereinnahmen und Beiträge zur Sozialversicherung. Auch von den Aktivitäten der Landwirte im Zusammenhang mit der Beherbergung von Gästen auf Bauernhöfen gehen positive regional- und volkswirtschaftliche Effekte aus, so die Studienautoren. Allein die Beherbergung von Gästen auf den Bauernhöfen bringt zusätzlich 200 Mio. Euro an Bruttowertschöpfung und rund 2900 Arbeitsplätze in Österreich. Diese seien von hoher regionalwirtschaftlicher Bedeutung, da diese Arbeitsplätze und die damit verbundenen Einkommen laut Studie oftmals in strukturschwachen Regionen entstünden.

Die heimische Rinderzucht ist maßgeblich von der Rasse Fleckvieh geprägt. Sie macht einen Anteil am gesamten Rinderbestand von 75 Prozent aus. Der Obmann der Arbeitsgemeinschaft österreichischer Fleckviehzüchter, Sebastian Auernig, hob neben den volkswirtschaftlichen Leistungen auch die Klimaeffizienz des Fleckviehs hervor. „Wir haben mit unseren Fleckviehtieren die Möglichkeit, in überschaubaren Einheiten hochwertige Lebensmittel zu produzieren. Dass uns die Doppelnutzung dadurch noch einen enormen Vorteil in punkto Klimaeffizienz bringt, ist ein nicht zu unterschätzender Nebeneffekt“, betonte Auernig.

Zahlen und Fakten zur Rinderwirtschaft

  • Bestand 2015: 1.957.610 Rinder, davon Kühe: 758.446
  • Versorgung Rind und Kalb (2014): Eigenerzeugung 223.194 t
  • Pro-Kopf-Verzehr: 11,5 kg/Jahr; Das entspricht rund 18 % des gesamten Fleischkonsums (65,2 kg)
  • 75 % der österreichischen Rinder sind Fleckviehtiere.
  • Die Rinderbauern haben 700.000 Tiere bei der Hagelversicherung versichert.

Terminhinweis: Von 1. bis 2. April findet die Bundesfleckviehschau in Maishofen (Salzburg) statt. Alle weiteren Infos online unter www.fleckvieh.at

Quelle: ÖHV
Präsentierten die Leistungsbilanz der heimischen Rinderbauern (v. l.): Mario Winkler, Österreichische Hagelversicherung, Sebastian Auernig, Obmann der österreichischen Fleckviehzüchter, die Studienautoren Univ.-Prof. Friedrich Schneider, Johannes Kepler Universität Linz und Stefan Jenewein, Gesellschaft für Angewandte Wirtschaftsforschung KG

- Bildquellen -

  • Rinderzucht-Studie Praesentation: ÖHV
  • Fleckvieh-Weide: Agrarfoto.com
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