Die Jahresrechnung und die Eröffnungsbilanz des Landes Tirol wurden vergangene Woche im Zuge der Landtagssitzung präsentiert und einstimmig beschlossen. Landtagsabgeordneter und Obmann des Finanzausschusses Hermann Kuenz gibt Einsicht in die Finanzen der Landes.
Jahrzehntelanges erfolgreiches Wirtschaften sorgte für Plus
„Eines vorweg: Finanziell steht das Land Tirol sehr gut da. In der Eröffnungsbilanz sind 9,2 Milliarden Euro an Vermögen angegeben – ein Beweis für das jahrzehntelange gewissenhafte Wirtschaften mit den Geldern. Besonders im Vergleich mit den anderen österreichischen Bundesländern liegt Tirol mit Vorarlberg weit an der Spitze“, meint Kuenz.
Der Abschluss stelle noch ein sehr gutes Jahr vor, denn 2019 war die Coronapandemie noch kein Thema. Es wurden keine neuen Schulden gemacht, das Land weist Finanzschulden in Höhe von weniger als 200 Millionen Euro auf, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 263 Euro pro Tiroler Einwohner gleichkommt. „Auch mit dieser Zahl brauchen wir keinen Vergleich scheuen“, meint Kuenz. „2019 war das Jahr, in dem das Land Tirol zum achten Mal in Folge keine neuen Schulden machte. Es wurde mehr eingenommen, als im Jahresvoranschlag angegeben war – 3,7 Milliarden Euro an Einzahlungen stehen 3,5 Milliarden Euro an Auszahlungen gegenüber, was einen Überschuss von 200 Millionen Euro bedeutet“, freut sich LAbg. Hermann Kuenz über das erfolgreiche Wirtschaften.
Erfreulich sei zudem, dass das „Familiensilber“ in der eigenen Hand des Landes liege. „Unternehmen wie die TIWAG oder die HYPO gehören zu hundert Prozent dem Land und bilden einen bedeutenden Wert. Auch die wertvolle Wohnbauförderung liegt im Schoß des Landes.“ Tirol habe nicht nur fast keine Schulden, sondern sei auch praktisch ohne Haftung – und damit ohne Risiko. Als Schreckensbeispiel für das Gegenteil nannte Kuenz die HYPO ALPE ADRIA, die das Land Kärnten mit seinem Haftungsproblem beinahe in den Ruin getrieben hätte.
Schulden keine Bedrohung für künftige Generationen
Im Rechnungsjahr 2020 werde die Bilanz anders aussehen, meinte Kuenz. Die Coronakrise verschont auch die Kasse des Landes Tirol nicht. „Es werden Schulden gemacht werden müssen. Aufgrund seiner guten Ausgangslage steht das Land aber nicht vor unlösbaren Herausforderungen. Notwendige Ausgaben für die Tiroler, von der Wirtschaft über die Arbeitnehmer bis hin zur Landwirtschaft, werden getätigt – eine Neuverschuldung lässt sich dabei nicht vermeiden“, führt Kuenz aus. „Die Worte ‚Spare in der Zeit, dann hast du in der Not‘ können als der Leitspruch des Landes Tirol betrachtet werden. Unsere Finanzpolster helfen uns nun, die Coronakrise gut zu überstehen. Die neuen Schulden werden ein überschaubares Ausmaß haben. Als Obmann des Finanzausschusses verbürge ich mich dafür, dass künftige Generationen nicht unter der jetztigen Corona-Finanzpolitik leiden werden müssen.“ Besonderen Dank spricht Kuenz LH Günther Platter aus, der als Finanzreferent das Geld in der Hand hält – und es klug und effizient einsetze.
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