Seit 30 Jahren Botschafterinnen für regionale Lebensmittel

Immer weniger Menschen in Österreich haben Bezug zur Landwirtschaft. „Die Gesellschaft ist nicht mehr so firm in Lebensmittelkunde, Wissensdefizite über die werterhaltende Verwendung regionaler Erzeugnisse sowie über gesunde Ernährung treten zutage“, erklärt Bundesbäuerin Irene Neumann-Hartberger die Hintergründe der Seminarbäuerinnen. Nun feierten diese im Rahmen ihres Bundesforums vergangene Woche in Linz ihr 30-jähriges Bestehen.

Ab 1993 konnten sich Interessierte in dem von der Bäuerinnenorganisation initiierten LFI-Zertifikatslehrgang „Seminarbäuerin und Seminarbauer“ umfassend (154 Unterrichtseinheiten) zu Botschaftern und -innen für die heimische Landwirtschaft und Lebensmittelkunde schulen lassen. „Insgesamt 1.134 Bäuerinnen und seit einigen Jahren auch Bauern haben die nötigen Kompetenzen erworben, um Veranstaltungen durchzuführen, Inhalte kompetent vorzutragen und ihre Erzeugnisse interessant zu präsentieren“, erklärt Maria Hutter, Vorsitzende des LFI Österreich sowie des Bildungsausschusses der LK Österreich. 300 bis 400 von ihnen, Tendenz steigend, seien jährlich im Einsatz, um authentische Einblicke in eine moderne Landwirtschaft zu geben und zu einem konstruktiven Dialog zwischen Konsumenten und Erzeugern beizutragen sowie auch um ein Zusatzeinkommen für den Betrieb zu lukrieren.

Die Aufgabengebiete der Seminarbäuerinnen konzentrieren sich dabei auf drei Bereiche: Informationsvermittlung bei Messen, Veranstaltungen und in Supermärkten; Koch- und Backkurse sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den Schulen. Die Bäuerinnen teilen so ihr Wissen über Kennzeichnungen, Qualitätsmerkmale und Herkunft mit den Konsumenten, ermöglichen diesen einen bewusst regionalen Einkauf und unterstützen deren Partnerschaft zur heimischen Landwirtschaft.

Als Kursleiterinnen sollen die Seminarbäuerinnen allein in den vergangenen zehn Jahren mit ihren Bildungsangeboten für Erwachsene (im Jahresschnitt 1.700 Workshops), Kinder und Jugendliche (durchschnittlich 1.900 Einsätze in Schulen) und bei den „Point of Sale“- sowie Messeeinsätzen 1.288.137 Menschen erreicht haben. Tendenz weiter steigend.
Immer griffbereit ist das Wissen der Seminarbäuerinnen durch deren Rezepthefte und Kochbücher auf deren Webseite.
Mehr als 600 praxistaugliche, nachkochbare Gerichte bieten sie außerdem kostenlos an unter regionale-rezepte.at

seminar-baeuerinnen.at

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  • Gugelhupf Gaudi: Tobias Schneider-Lenz
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AUTORRed. MS
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