Für Anfang Juni unüblich hohe Temperaturen führen heuer schon früher zu verzögertem Wachstum im Maststall. In Deutschland (plus drei Cent) konnte sich die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften infolge des verringerten Schlachtschweineangebots, entgegen der Meinung der namhaften Schlachtbetriebe, zu einer Preisanhebung entscheiden. Bleibt das Angebot in Deutschland weiter knapp, so dürfte sich die Hauspreisandrohung in Luft auflösen.
Auch in Österreich prägt die hitzebedingt verringerte Fresslust der Mastschweine das Geschehen am Schweinemarkt. Aktuell liegt das Angebot ca. 15 Prozent unter der Norm. Vereinzelt wurden bereits gemeldete Partien storniert bzw. im Umfang reduziert. Auch die zu Jahresbeginn außerordentlich knappe Versorgungslage am Ferkelmarkt zeigt mittlerweile Wirkung beim Mastschweineangebot. Am Fleischmarkt läuft das Grillgeschäft erwartungsgemäß. „In Summe könnte aber mehr übers Regal gehen“, formuliert ein Händler. Die Preisanhebung an der Ö-Börse um drei Cent beruht daher auf der Knappheit bei schlachtreifen Schweinen.
Preise KW 23/24 (Marktbericht vom 7. Juni 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,48 Euro (±0,03)
Berechnungsbasis: 1,38 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,20 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,10 Euro
Johann Schlederer, VLV