Während der Umsatz im Vergleich zum Ausnahmejahr 2022 um nur 9 Prozent auf 18,2 Mrd. Euro fiel, halbierte sich das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) bis Ende September auf rund 215 Mio. Euro, wie die Konzernleitung im jüngst veröffentlichten Geschäftsbericht mitteilt. Vom Einbruch besonders betroffen ist das Segment Agrar. Hier wurde ein gegenüber 2022 um 0,5 Mrd. Euro geringerer Umsatz von 3,9 Mrd. Euro erzielt. Unterm Strich verbuchte man ein um über 100 Mio. Euro geringeres EBIT in Höhe von 46,5 Mio. Euro. Auch hier sei die Ursache in einem „für die deutsche Landwirtschaft insgesamt herausfordernden Erntejahr zu suchen“, heißt es aus der BayWa-Zentrale in München.
Profiteur von volatilen Preisen
Nahezu stabile Zahlen vermeldet unterdessen die 100-Prozent-Tochter Cefetra Group. Mit einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 50,6 Mio. Euro fällt dies nur geringfügig niedriger aus als im Vorjahreszeitraum. Cefetra, seit 2012 im Eigentum der BayWa, beliefert die europäische Mischfutter-, Nahrungs- und Treibstoffindustrie mit Agrargütern und konnte heuer, Konzernangaben zufolge, von Preisvolatilitäten aufgrund bekannter geopolitischer Spannungen und Extremwetterereignissen profitieren. Schleppend verläuft hingegen das Betriebsmittelgeschäft. Aufgrund anhaltend ungünstiger Witterung konnte im Kerngeschäft – dem Saatgut-, Düngemittel- und Pflanzenschutzmittelhandel – deutlich weniger abgesetzt werden. Die Führungsriege des Konzerns geht davon aus, dass der Betriebsmittelhandel im Winter wieder anziehen wird, wenn Landwirte aus Angst vor erneuten Preissteigerungen wieder verstärkt Düngemittel für den Frühjahrsanbau einlagern.
“Florierende” Photovoltaik
Auch das Geschäftsfeld Regenerative Energien schwächelt. Trotz eines im Vorjahresvergleich nahezu stabilen Umsatzes bleibt der BayWa nur ein um mehr als 50 Mio. Euro geringerer EBIT von 105,8 Mio. Euro über. Dennoch werden der Handel mit Photovoltaikmodulen sowie deren Installation als „florierend“ beschrieben.
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