Eine Mehrheit der EU-Agrarministerinnen und -minister will den Schutzstatus von Wölfen senken und fordert eine Abstimmung dazu am 17. Juni im Rat der dafür zuständigen Umweltminister. Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig hatte das Thema am Montag bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel angesprochen. „Wir müssen hier handeln“, forderte Totschnig. 

Wie berichtet, hatte die EU-Kommission im Dezember einen entsprechenden Vorschlag gemacht, der aber vom Umweltministerrat abgesegnet werden muss. Konkret gefordert wird das Absenken des Status von „streng geschützt“ auf „geschützt“. Das kann aber auf EU-Ebene nicht ohne eine Änderung des Schutzstatus im Berner Übereinkommen (mittels Zweidrittelmehrheit unter den Vertragsparteien) geändert werden. Totschnig: „Wenn die Umweltministerinnen und -minister noch vor dem Sommer eine Entscheidung träfen, könnte die Berner Konvention noch heuer geändert werden.“ Unterstützung erhielt Totschnig einmal mehr aus Finnland und Frankreich und zuvor bereits aus 16 weiteren Ländern. 

Der Wolf habe in der Landwirtschaft nichts verloren, sagte auch Deutschlands Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Auch er sehe nicht, „wie auf den Almen ‚vernünftiger Wolfsschutz‘ funktionieren könne“. Überall Zäune einzuziehen, könne „nicht die Lösung sein“. 

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  • Wölfe: AB Photography - stock.adobe.com
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AUTORRed. BW
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