Anlässlich ihrer ordentlichen Generalversammlung gab die Saatbau Linz bekannt, sich 2016 trotz eines global herausfordernden Marktumfelds mit niedrigen Preisen für Rohstoffe und Agrarerzeugnisse erfolgreich entwickelt zu haben. Man habe den Umsatz gegenüber dem Vorjahr von 159 auf 167,2 Mio. Euro und den höchsten Wert im 67-jährigen Bestand der Genossenschaft steigern können. Von weltweiten Übernahmen und Fusionen einzelner Agrarchemiekonzerne unbeeindruckt, konzentriere sich die Saatbau Linz weiterhin au f ihre Kernkompetenzen Pflanzenzüchtung, Saatgutproduktion, Saatgutvertrieb und zertifizierte Angebote für die Lebensmittelwirtschaft.
Saatmais habe sich nicht zuletzt aufgrund seiner wettbewerbsfähigen Genetik als absatzstärkste Kulturart etabliert und ein Umsatzplus von 9% erreicht. Der Exportanteil mit 85% bleibe konstant hoch. In der Muttergenossenschaft liege der Anteil von Saatmais am Saatgutumsatz bei knapp 37%, deutlich vor Getreide mit 24%. Allgemein erfreulich sei der Absatz von Getreidesaatgut, vornehmlich Wintergetreide, mit 55% der Kunden auf internationalen Märkten verlaufen. Nach einem herausragenden Jahr 2015 habe die Saatbau 2016 den zweithöchsten Sojaabsatz verzeichnet, wovon 79% im Ausland abgesetzt worden seien. Insgesamt halte diese Kultur rund 12% der Umsatzerlöse. Auch habe sich nach einigen herausfordernden Jahren der positive Trend beim Verkauf von Rapssaatgut wieder fortgesetzt. In Österreich habe sich der Marktanteil auf etwa 50% erhöht. Kultur des Jahres 2016 sei Ölkürbis. Aufgrund der außergewöhnlichen Flächenentwicklung habe der Umsatz etwa verdoppelt werden können. Heuer sei international die erwartete Trendwende eingetreten. Eine starke Position habe sich die Genossenschaft bei Biosaatgut in Österreich erarbeitet. Diese Kompetenz werde künftig verstärkt auf die internationalen Tochterfirmen übertragen, da die Bioflächen in Europa zunehmen.
Mehr als fünf Prozent des Umsatzes für Forschung und Entwicklung
Die Züchtungsaktivitäten seien auf standortangepasste und für den jeweiligen Verwendungszweck optimierte Sorten ausgerichtet. Dafür würden mehr als 5% des Umsatzes investiert. Im Berichtszeitraum seien 81 Sorten national und international registriert worden, in Österreich 23 Sorten. Aus der Maiszuchtstation in Schönering hätten wiederum zehn Maishybriden aus eigener Züchtung die Neuzulassung im In- und Ausland erreicht.
Das Kerninteresse der Eigentümer sei die Saatgutproduktion in Österreich, wo 2016 die Feldanerkennungsfläche für Sorten der Saatbau 11.869 ha oder rund 30% der bundesweiten Vermehrungsflächen betragen habe. Dazu kämen 6.730 ha Saatgutvermehrungen im Ausland.
2016 fast 1,5 Mio. Euro investiert – vor allem Ersatzinvestitionen
Nach drei investitionsstarken Jahren seien 2016 in erster Linie Ersatzinvestitionen in die Betriebsausstattung getätigt worden. In Summe habe die Genossenschaft 1,487 Mio. Euro investiert und die Saatbau Erntegut GmbH 670.000 Euro. Seit 2007 sei die Saatbau Erntegut auch im Aufkauf von Biokulturen österreichweit tätig und habe sich als größter Biogetreidehändler des Landes etabliert.
Saatbau Linz größter genossenschaftlicher Züchter und Vermehrer in Österreich
Die Saatbau Linz sei mit 3.170 bäuerlichen Eigentümern und 442 Mitarbeitern, davon 230 im Inland, die größte genossenschaftliche Organisation für Pflanzenzüchtung und Saatgutvermehrung in Österreich. Das Portfolio umfasse mehr als 600 Sorten von rund 85 verschiedenen Kulturarten. Die Genossenschaft agiere als international aufgestelltes Unternehmen mit 16 Töchtern und Beteiligungen im In- und Ausland. Insgesamt vertreibe man Saatgut weltweit in rund 35 Länder. Seit 1994 ist die Saatbau auch in der Vertragslandwirtschaft aktiv und als Partner der nationalen sowie internationalen Lebensmittelwirtschaft etabliert, etwa für Rapso, Ja!Natürlich, Brau Union, Swissmill, Kotányi oder Backaldrin. Für Risikomanagement stellt die Preisgut GmbH als vertraglich gebundener Vermittler an 85 Terminbörsen weltweit Dienstleistungen zur Verfügung. AIZ
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