Ein verheerendes Resümee zogen die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) dieser Tage über das abgelaufene Waldjahr. Mit einem Schadholzanfall von 1,5 Millionen Festmeter (75 % der Gesamternte) war das Unternehmen ganzjährig mit der Aufarbeitung kleinerer und mittlerer Windwürfe ausgelastet. „Die vergangenen zwölf Monate brachten uns die größten Sturmschäden seit mehr als 15 Jahren“, zog Georg Schöppl, Vorstandssprecher der ÖBf, Bilanz. Hotspot waren die Wälder in Salzburg und der Obersteiermark, wo 300.000 und 290.000 Festmeter aufgearbeitet werden mussten. Die Kosten für Borkenkäferprävention und -bekämpfung, Infrastrukturschäden sowie Deckungsbeitragsverlust und Lagerkosten für Schadholz beliefen sich in Summe auf 49 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2023 schlugen diese noch mit 32 Millionen Euro zu Buche.
Knapp 10 Millionen für Käferprävention
Erfreulich habe sich hingegen der Käferholzanteil entwickelt. Dieser ging – trotz überdurchschnittlichen Temperaturen im Frühjahr – um mehr als 60 Prozent auf nur noch 270.000 Festmeter zurück. Dies sei nicht zuletzt deshalb gelungen, weil Windwürfe so rasch wie möglich aufgearbeitet wurden. Zum Teil wurde das angefallene Holz auch noch im Bestand entrindet. „Ein Wettlauf gegen die Zeit im Kampf gegen unseren kleinen, aber mächtigen Gegenspieler“, wie Schöppl betonte. Insgesamt kostete die Käferprävention die Bundesforste 2024 9,7 Millionen Euro. Weitere 8,8 Millionen Euro wurden für Waldpflegemaßnahmen und den Waldumbau aufgewendet. Auch hier handle es sich laut ÖBf-Bilanz um die höchste Summe der vergangenen 15 Jahre. Das Geld sei aber gut angelegt, ist der Vorstandssprecher überzeugt: „Bis 2030 haben wir in Summe an die 100 Millionen Euro für die Waldpflege reserviert. Wenn es nötig ist, werden wir mehr aufwenden.“
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- Windwurf: ÖBF-ARCHIV/F. KARPF