“Wir reden hier von wertvollen Lebensmitteln. Deswegen waren alle Bestrebungen darauf ausgerichtet, den Verderb oder die Vernichtung zu verhindern und den Produzenten einen zumindest kostendeckenden Absatz zur ermöglichen“, so Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler.
Klares Bekenntnis
Die Verhandlungsgespräche und die Thematisierung des Absatzproblems in der breiten Öffentlichkeit haben gefruchtet. So können derzeit über die Handelsketten SPAR und MPREIS wöchentlich rund 100 Tonnen heimische Knollen verkauft werden. „Das Bekenntnis der Tiroler Konsumentinnen und Konsumenten zu den heimischen Bauern kommt dabei klar zum Ausdruck. Ausländische Ware wird zum Ladenhüter degradiert, weil die Tiroler Konsumenten fast ausschließlich zum heimischen Produkt greifen und dafür möchte ich meinen Dank aussprechen“, meint Geisler.
Dank an KonsumentInnen
2020/2021 war ein außergewöhnliches Jahr. Die Bauern verzeichnen eine sehr gute Ernte. Durch die Schließung der Gastronomie und Hotellerie brachen mit einem Schlag wichtige und verlässliche Handelspartner heimischer Kartoffelbauern weg. Für viele Erdäpfelbauern bedeutete das einen hundertprozentigen Ausfall. Normalerweise sind die Lager der Bauern im Jänner leer, heuer hingegen waren sie noch prall gefüllt und somit wurden Gespräche mit dem Lebensmitteleinzelhandel geführt und die Ketten SPAR und MPREIS haben die Ware der heimischen Bauern in das Sortiment aufgenommen.
Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler meint dazu: „Mein Dank gilt dem Lebensmittelhandel, besonders aber den Konsumentinnen und Konsumenten, die mit ihrem klaren Bekenntnis zur Regionalität dazu beigetragen haben, dass in wenigen Wochen die Kartoffeln der Tiroler Bauern verkauft sein werden und kein einziger Kartoffel in der Biogasanlage landen muss.“ Stolz ist Geisler über die Tatsache, dass beim Bekenntnis zur Regionalität die Tirolerinnen und Tiroler absolute Spitzenreiter sind. „In keinem anderen Bundesland ist die Solidarität mit den heimischen Bauern und der Griff zum regionalen Produkt so ausgeprägt wie in Tirol.“
Zahlreiche Initiativen für heimische Erdäpfelbauern
Kreativität und Gemeinschaftsgefühl beweisen die Tiroler Bäuerinnen und Bauern, um die heimischen Erdäpfel an die Frau und den Mann zu bringen. Neben den Kufsteiner und Kitzbühler Bäuerinnen und den Schwazer Jungbauern haben sich vielerorts auch andere bäuerliche Gruppierungen, Jungbauern, Bauern und Bäuerinnen zusammengetan, um die Erdäpfel an den Konsumenten zu bringen und Lieferaktionen zu organisieren.
Zentral bieten zum Beispiel auch der Ebbser Bauernmarkt, dessen Obmann Bezirksbauernobmann Michael Jäger ist, oder der St. Johanner Wochenmarkt Tiroler Erdäpfel auf Vorbestellung an. Hervorgetan haben sich auch einige Privatpersonen, denen die regionale Wertschöpfung ein Anliegen ist.
Initiativen wie die #tirolererdäpfel_challenge von Katharina Hechenberger (Facebook und Instagram: Die Haslacherin) sollen die heimischen Knollen schmackhaft machen und die Konsumenten dazu anregen, besonders auf Tiroler Qualität zu achten und saisonal zu kochen. Gemeinsam mit Elisabeth Werlberger und Monika Köchler konnte Hechenberger mit der #tirolererdäpfel_challenge in elf Tagen 23 Tonnen Erdäpfel vermitteln.
Die Jungbauernschaft/Landjugend Bezirk Innsbruck wendete sich wiederum in einem offenen Brief an die Konsumenten: „Egal ob beim Bauern oder im Supermarkt, regionale Lebensmittel sind ‚in‘, sie sind gesund, gut für das Klima und von bester Qualität.“
Tiroler Bauernschaft hält zusammen
„Die Tiroler Bäuerinnen und Bauern halten zusammen wie keine andere Berufsgruppe. Ich bedanke mich bei den vielen engagierten Initiatoren, die so schnell auf die schwierige Situation der Erdäpfelbauern reagiert haben“, zeigt sich Bauernbundobmann LHStv. Josef Geisler stolz.
- Bildquellen -
- LandTirolGeislerAlm 1: Land Tirol
- Kartoffel Sack 1 ID4005: agrarfoto.com