Österreichs Bäuerinnen und Bauern halten ihre Tiere unter den global betrachtet höchsten Produktionsstandards. Anlässlich des Weltfleischtages waren die Rohrbacher Bäuerinnen gemeinsam mit Landesbäuerin Johanna Haider am Linzer Südbahnhofmarkt bei der Radiosendung Arcimboldo vertreten, um die Bedeutung von hochwertigem, regionalem Fleisch hervorzuheben und legten damit den Fokus in diesem Jahr auf heimisches Rindfleisch.
Bewusster Fleischkonsum
Der Weltfleischtag wurde ins Leben gerufen, um auf den verantwortungsvollen Fleischkonsum und die Bedeutung einer nachhaltigen Produktion aufmerksam zu machen. Er soll Konsumenten dazu anregen, bewusster einzukaufen und sich mit der Herkunft und Qualität von Fleisch auseinanderzusetzen. Landesbäuerin Johanna Haider betont: „Die Haltungsform und Qualität des Fleisches sind entscheidend. Hochwertige Produkte haben ihren Preis, und die Konsumenten müssen bereit sein, für diese Qualität zu bezahlen.“ Besonders wichtig sei der Kauf bei Direktvermarktern, Fleischern oder auf Bauernmärkten. „Wer österreichisches Fleisch kauft, unterstützt regionale Landwirtschaft und nachhaltige Produktion“, so Haider.
Rindfleisch in Österreich
In Österreich gibt es rund 1,9 Millionen Rinder, davon etwa 540.000 Milchkühe. Die österreichische Rindfleischproduktion zeichnet sich durch hohe Qualität und strenge Tierhaltungsstandards aus. Der Selbstversorgungsgrad bei Rindfleisch liegt bei etwa 140 Prozent. Österreich produziert damit mehr Rindfleisch als im Inland konsumiert wird. Bezirksbäuerin Michaela Märzinger aus Rohrbach setzt sich für eine nachhaltige Nutzung des gesamten Tieres ein: „Rindfleisch ist unglaublich vielseitig, weit über klassische Gerichte wie Tafelspitz hinaus. Gerade in unserem milchbetonten Bezirk wollen wir darauf aufmerksam machen, dass nicht nur Edelteile verwendet werden sollten.“ Als Inspiration präsentiert sie Rezepte zur Resteverwertung, etwa „Rindfleisch-Tascherl“, für die jedes Teil des Rinds genutzt werden kann. Auch Gerichte wie Beef Tatar, Rindsbraten, Gulasch und Tafelspitz zeigen die Vielfalt.
Maria Hehenberger, Betreiberin eines Bio-Schlachtbetriebs und Direktvermarkterin, zeigt Alternativen zu bekannten Rindfleisch-Schnitten auf: „Statt Tafelspitz eignen sich Schulterscherzel oder Brust, statt Beiried kann man beispielsweise Flanksteak verwenden.“ Ihre Kunden schätzen das breite Angebot und die Möglichkeit, auch Teile zu erhalten, die im Supermarkt oft nicht verfügbar sind. „Wer direkt bei uns kauft, erhält nicht nur Frische und Qualität, sondern kann seine Wünsche individuell anpassen“, erklärt Hehenberger. Ein bewusster Einkauf hat langfristige Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Betriebe und ihre Produktionsweise. „Die Konsumenten haben es in der Hand: Was gekauft wird, wird produziert. Wer Tierwohl fordert, muss auch bereit sein, heimische Qualität zu unterstützen. Sonst bleibt es nur ein leeres Versprechen“, betont Haider.
Mit ihrer Präsenz am Weltfleischtag setzen die Rohrbacher Bäuerinnen ein klares Zeichen für regionale Wertschöpfung, Nachhaltigkeit und eine ganzheitliche Nutzung von Rindfleisch. Ihr Appell: Bewusst einkaufen, hochwertige Qualität unterstützen und das gesamte Tier verwerten.
- Bildquellen -
- Gruppenfoto Arcimboldo: OÖ Bauernbund