Die Ausbringung und der Einsatz von Gülle bleibt ein sensibles Thema, es gibt aber Lösungen und Wege, die Vorteile für den Betrieb, die Anrainer sowie die Umwelt mit sich bringen“, stellt Maschinenring-Landesgeschäftsführer Hermann Gahr fest. Der Trend und die Praxis gehen ganz klar in Richtung bodennahe Ausbringung. Vor allem die hohen Anschaffungskosten der neuen Technik schrecken viele Landwirte ab, jedoch gibt es mittlerweile attraktive Alternativen zur Eigenmechanisierung.
Die Tiroler Maschinenringe bieten mit einem flächendeckenden Angebot an Leih- und Gemeinschaftsmaschinen sowie mit der Vermittlung der Komplettdienstleistung durch professionelle Dienstleister eine kosteneffiziente Möglichkeit, Gülle bodennah und ohne teure Eigeninvestition auszubringen. Tirolweit wurden viele neue Maschinengemeinschaften zur Gülleausbringung gegründet. Der Maschinenring wickelt dabei alle Schritte von der Gründung bis hin zum laufenden Betrieb professionell ab. „Unser Ziel ist es, mit diesem Projekt auch kleinen und mittleren Betrieben einen kostengünstigen Einsatz dieser modernen, aber bei Eigenanschaffung zu kostenintensiven Ausbringtechnik zu ermöglichen“, erklärt Landesobmann Christian Angerer.
Ausleihen ist günstig
und effizient
Seit einigen Jahren ist der Maschinenring bestrebt, dass Leihmaschinenangebot im Bereich der bodennahem Gülleausbringung so attraktiv wie möglich zu gestalten. Die Güllefässer wurden so gewählt, dass die technischen Anforderungen an die Zugmaschine so gering wie möglich sind und der Betrieb mit Traktoren ab ca. 100 PS möglich ist. Die Leihmodelle mit einem Fassungsvermögen von 8 bzw. 7,7 m3 bestechen besonders durch ihre Wendigkeit und können mit den neun bzw. zehn Meter breiten Verteilern auch auf kleinstrukturierten Flächen eingesetzt werden. Ausgestattet mit einer entsprechend großzügig dimensionierten Bereifung, wird der Bodendruck reduziert. Durch das Leihmodell können Einsatzbetriebe den eigenen Traktor verwenden und somit ihre verfügbare Technik einsetzen und gleichzeitig Kosten sparen. Eine optimale Auslastung der Maschinen kann auch im Rahmen des Gemeinschaftsmodells erzielt werden. Die Maschinengemeinschaft bietet hier eine Alternative zur teuren Eigenmechanisierung oder überbetrieblichen Auslagerung der Arbeit. Die Maschinen werden gemeinsam angeschafft, der Landwirt bleibt dabei anteiliger Eigentümer der Maschine und erledigt die Arbeiten weiterhin selbst. Wichtig für die bodennahe Ausbringung ist, dass die Gülle möglichst wenig Feststoffe beinhaltet und fließfähig ausgebracht werden muss. Bei Notwendigkeit und Bedarf stellt der Maschinenring mobile Technik für die Separierung der Gülle bereit.
Bessere Ausnutzung und
Einsparung von Stickstoff
Wie bei jeder Investition sind nicht die Kosten der Anschaffung, sondern letztlich die damit erzielbaren Erlöse für die Wirtschaftlichkeit entscheidend. Bei der Gülletechnik sind diese „Erlöse“ einerseits die bessere Stickstoffeffizienz. Neben der gesetzlich geforderten Reduktion der Emissionen ermöglicht die bodennahe Ausbringung auch eine bessere Ausnutzung von Stickstoff und weiteren wichtigen Nährstoffen sowie eine Einsparung an mineralischem Stickstoff-Dünger bedeutet. der was eine Einsparung an mineralischem Stickstoff-Dünger bedeutet. Andererseits sorgt sie zudem für eine weitaus geringere Geruchsentwicklung im Vergleich zu herkömmlichen Breitverteilern.
Aktuell wird das Güllefässer-Angebot im Bezirk Innsbruck Land und Schwaz erweitert. Ab Mitte März steht in Natters ein neues Güllefass mit einem Fassungsvermögen von 6,25 m3 und einem 7,5 Meter langen Verteiler zur Verfügung. Ab Mai stehen zwei weitere Fässer in Absam (14 m3 und Verteiler 12 m) und in Weerberg (6,25 m3 und Verteiler 7,5 m) zum Verleih zur Verfügung. Die bereits angeschafften Leihgüllefässer, Gülleverschlauchungen und Separatoren in den einzelnen Ringen sind in der nebenstehenden Grafik ersichtlich.
- Bildquellen -
- MR 2021 Guelleaubringung Obsteig 0141: Maschinenring