Die Rolle der Gemeinschaftsverpflegung in Österreich ist bedeutend. Täglich erhalten nahezu ein Viertel der Österreicher ihr Essen von Gemeinschaftsverpflegern, die sich an strenge Vorgaben halten. Diese beinhalten hohe Ansprüche an Regionalität und Qualität, verpflichten zur Herkunftskennzeichnung und fördern Ressourcenschonung sowie die Zubereitung gesunder Speisen. Die Gemeinschaftsverpfleger sind mehr als nur große Küchenbetreiber – sie haben sich zu zentralen Akteuren entwickelt, die täglich rund 2,5 Millionen frisch zubereitete Mahlzeiten liefern und mit den steigenden Anforderungen auf Konsumenten-Seite die moderne Ernährungspolitik direkt auf den Tisch bringen.

Breite Nutzung in Österreich

Die Gemeinschaftsverpflegung ist allgegenwärtig und spielt eine entscheidende Rolle im alltäglichen Leben der Österreicher. Ob im Kindergarten, in der Schulmensa, im Krankenhaus oder im Betriebsrestaurant – fast jeder hat bereits aus einer Küche der Gemeinschaftsverpflegung gegessen. Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung nutzt dieses Angebot mindestens einmal pro Woche, was die Bedeutung dieser Institutionen unterstreicht. Jeden Tag versorgen die Gemeinschaftsverpfleger etwa 2,5 Millionen Menschen mit ausgewogenen Mahlzeiten, die nicht nur den täglichen Nahrungsbedarf decken, sondern auch einen Beitrag zu einer gesünderen Ernährung leisten.

Mehr als Essen servieren

Die Aufgaben der Gemeinschaftsverpfleger gehen weit über das bloße Servieren von Speisen hinaus. Sie sind Dreh- und Angelpunkte für Essgewohnheiten und übernehmen Verantwortung für die Gesundheit und Nachhaltigkeit. „Die Mitglieder der GV-Austria sind die Besten der Besten und bieten weit mehr als die bloße Versorgung mit gesunden Speisen“, erklärt Manfred Ronge, Präsident des Dachverbandes der österreichischen Gemeinschaftsverpfleger, GV-Austria. Er betont, dass sie Orte sind, an denen Ernährungspolitik buchstäblich auf den Teller kommt, und ihre erklärte Mission ist es, hochwertige und gesunde Speisen für alle zugänglich zu machen.

Fokus auf Regionalität

Ein Grundpfeiler der Gemeinschaftsverpflegung in Österreich ist die Regionalität der verwendeten Produkte. Über 80 Prozent der Frischwaren – darunter Fleisch, Geflügel, Eier, Milch, Butter, Obst und Gemüse – werden aus österreichischer Herkunft bezogen. Die Gemeinschaftsverpfleger sind ein starker Partner der heimischen Landwirtschaft und tragen erheblich zur Unterstützung der regionalen Wirtschaftskreisläufe bei. In Zahlen bedeutet dies, dass rund 50.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt von der Branche abhängen. Mit einem Umsatz von drei Milliarden Euro hat die Gemeinschaftsverpflegung einen signifikanten Einfluss auf den heimischen Wirtschaftsmotor in der Landwirtschaft, der Lebensmittelbranche, des Handels und der Zulieferindustrie und sorgt für eine hohe österreichische Wertschöpfung.

Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein bei 77 Prozent der Österreicher hoch

Die steigende Bedeutung der Gemeinschaftsverpflegung manifestiert sich nicht nur in konkreten Zahlen, sondern auch in den veränderten Anforderungen der Konsumenten. Laut der „MARKET Ernährungsstudie 2024“ ist das Gesundheits- und Ernährungsbewusstsein bei 77 Prozent der Österreicher hoch – ein signifikanter Anstieg gegenüber den 64 Prozent im Jahr 2013. Diese Entwicklung fordert die Gemeinschaftsverpfleger ständig heraus, ihre Angebote anzupassen und gleichzeitig die Qualität und Vielfalt der Speisen sicherzustellen.

Komplexe Küchenorganisation

Hinter den Kulissen der Gemeinschaftsverpflegung arbeiten hochprofessionelle Küchenteams, die spezialisierten Essensbedürfnissen gerecht werden, höchste Hygiene- und Qualitätsstandards garantieren und ressourcenschonend wirtschaften. Diese Teams tragen eine große Verantwortung für die Gesundheit eines Großteils der Bevölkerung und sind zentrale Akteure der täglichen Speisenversorgung. „Küchen von Gemeinschaftsverpflegern sind logistische Meisterwerke: Hier wird nicht nur gekocht, sondern auch geplant und organisiert, um täglich in mehr als 5.000 Küchen Millionen hochwertiger Mahlzeiten effizient bereitzustellen“, erklärt Ronge. Diese Organisation befähigt die Gemeinschaftsverpfleger dazu, nicht nur als Köche zu wirken, sondern auch als Organisationsprofis und Ernährungsexperten.

Arbeitsplatz für viele Österreicher 

Die Gemeinschaftsverpflegung ist nicht nur systemrelevant, sie stellt auch einen attraktiven Arbeitsbereich für über 27.000 Beschäftigte dar. Geregelte, familienfreundliche Arbeitszeiten sowie vielfältige Einsatzmöglichkeiten und Aufstiegschancen machen sie zu einer wichtigen Säule am Arbeitsmarkt. Neben ihrer wirtschaftlichen Bedeutung trägt die Gemeinschaftsverpflegung auch gesellschaftliche Verantwortung, da sie das Rückgrat der täglichen Versorgung für Millionen Menschen bildet. „Unsere Großküchen sind das Rückgrat der täglichen Versorgung für Millionen Menschen und tragen eine enorme gesellschaftliche Verantwortung. Wer in der Gemeinschaftsverpflegung arbeitet, sorgt nicht nur für Mahlzeiten, sondern für Lebensqualität“, fasst Ronge zusammen. Diese Verantwortung geht über einfache Speisezubereitung hinaus und betont die Lebensqualität, die durch ihre Arbeit sichergestellt wird.

Zum Nachlesen der MARKET Ernährungsstudie 2024 hier klicken. 

- Bildquellen -

  • Gemeinschaftsverpflegung: paulzhuk/adobestock.com
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AUTORred. KaBe
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