Für das erste Halbjahr 2024 ist den RollAMA-Daten eine erfreuliche Botschaft zu entnehmen, wie die AMA-Marketing jüngst mitteilte. Nachdem im Vorjahr (nach den Rekordeinkäufen während der Corona-Pandemie) die gekauften Mengen zugunsten des Außer-Haus- Konsums abnahmen, wird heuer ein mengenmäßiges Plus von 2,7 Prozent verzeichnet. Mit insgesamt 1,01 Millionen Tonnen über alle Produktkategorien hinweg wurde das Absatzniveau von vor der Pandemie damit sogar überschritten. Auch der Bioabsatz stieg um 1,8 Prozent. „Die wertmäßigen Bioanteile im LEH blieben in den letzten Quartalen stabil bei 11,5 Prozent“, teilt die AMA-Marketing mit. Wenig verwunderlich, denn auch die Preisdifferenz zwischen Bio und konventionell schrumpfte quer durch das ganze Sortiment. Bei Frischmilch hat sich diese binnen eines Jahres gar halbiert.
Von Jänner bis Juni gab ein typischer Haushalt durchschnittlich 222,60 Euro für den RollAMA-Warenkorb aus. Entsprechend steigerte sich auch der Umsatz der Händler um 3,4 Prozent (+ 10 %). Laut AMA-Marketing profitierten Diskonter und Supermarktketten davon heuer gleichermaßen.
Geflügel im Trend
Die Absatz- und Umsatzsteigerungen waren bei nahezu allen Produkten, welche RollAMA untersucht, zu beobachten. So wurden etwa um knapp 7 Prozent mehr Eier und fast 6 Prozent mehr Milchprodukte der sogenannten bunten Palette (Fruchtjoghurt, Milchmischgetränke, Desserts) verkauft. Positive Absatztrends waren auch bei Geflügelfleisch (+ 4 %) und Faschiertem (+ 6 %) zu beobachten. Auch Schweinefleisch verzeichnete ein leichtes Mengenplus, während Rind- und Kalbfleisch geringfügig einbüßten. Der wertmäßige Absatz entwickelte sich bei fast allen tierischen Erzeugnissen positiv. Lediglich Trinkmilch, Butter und Joghurt verloren hier um etwa 2 Prozent.
Ungebrochen hoch ist auch der Aktionsanteil bei tierischen Erzeugnissen. Bei Fleisch beträgt er mittlerweile 44 Prozent, nahezu ebenso viel bei Butter. Bei Wurst und Schinken wird mittlerweile jeder dritte Euro mit Aktionsartikeln verdient.
Mehr Umsatz mit Erdäpfeln und Obst
Die Warengruppen pflanzlichen Ursprungs entwickelten sich mengenmäßig laut AMA-Marketing „noch etwas besser“ und stiegen insgesamt um 3,2 Prozent. So wurden etwa 4,6 Prozent mehr Gemüse und 5 Prozent mehr Gebäck abgesetzt. Bei Frischobst und Erdäpfeln wurde aufgrund der geringeren Erntemengen 2023 heuer außerdem ein kräftiges Umsatzplus von 10 versus 15 Prozent verbucht. Als auffällig beschrieb die AMA-Marketing auch den mengenmäßig gestiegenen Absatz von Milchersatzprodukten auf pflanzlicher Basis. Dieser betrug gut 13 Prozent und ging mit einem Verbraucherpreisrückgang von fast 10 Prozent einher. Immerhin: Seit heuer wird mehr als die Hälfte der angebotenen Pflanzendrinks auf Getreidebasis erzeugt. Soja, Reis, Mandeln und andere Exoten verloren an Bedeutung.
Stagnation in der Gastro
In der AMA-Marketing liest man aus den neuesten Zahlen heraus, dass viele Österreicher heuer wieder ihre Mahlzeiten zu Hause einnehmen. Begründet will man dies mit den höheren Einkaufsmengen und Ausgaben im Einzelhandel wissen, während der Umsatz im Gastronomiegroßhandel stagnierte. Das GastroPanel von GastroData belege dies vor allem bei Milchprodukten, wo heuer durchwegs rückläufige Mengenflüsse dokumentiert wurden. Einzig bei Rind- und Schweinefleisch scheinen die Österreicher eher den Wirten zu vertrauen. Hier wies das GastroPanel deutlich kräftigere Zuwächse auf als die RollAMA-Bilanz.
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- An der Fleischtheke: agrarfoto.com