Niederösterreich macht Tempo bei Energiewende

LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf ist überzeugt von der Energiesicherheit des Landes: „Keine Wohnung muss kalt bleiben.“ Trotzdem wurde ein Energiewende-Beschleunigungspaket beschlossen. Denn der Ukraine-Krieg hat die Gefahren der Abhängigkeit von fossiler Energie klar aufgezeigt.

Lagebesprechung im Feuerwehr- und Sicherheitszentrum Tulln zur Energiesicherheit: Stephan Pernkopf mit Energie- Experten sowie Vertretern der Blaulichtorganisationen und der Wirtschaft.

Alle Aspekte der Energiesicherheit – vom Stand der Energiereserven bis hin zu möglichen Blackout-Szenarien – wurden bei einer Lagebesprechung zur Energiesicherheit im Land von Stephan Pernkopf mit Experten und Vertretern der Blaulichtorganisationen und der Wirtschaft eingehend diskutiert. Dabei betonte Pernkopf: „Der Speicherstand bei Gas ist zwar niedrig, wir werden aber gut durch die nächsten Wochen kommen. Keine Wohnung muss kalt bleiben.“

Mehr Diversifikation in der Energieerzeugung

In Österreich stammen aktuell zwei Drittel der Energieversorgung aus fossilen Quellen und nur etwa 30 Prozent aus erneuerbarer Energie: Das hat wegen der extrem angestiegenen Preise für Erdgas und Rohöl zuletzt die Kosten nahezu explodieren lassen.“ Waren es bisher im Durchschnitt 10 Milliarden Euro, sind es heuer 20 Milliarden Euro“, so der LH-Stellvertreter. Angesichts der dramatisch hohen Energiekosten vor allem für Wirtschaft und Industrie forderte Pernkopf daher „ein Energiebevorratungsgesetz auch für Holz-Pellets, Lieferverlässlichkeit, einen sukzessive über die nächsten Jahrzehnte aufgebauten Ersatz für Wirtschaft und Industrie sowie schneller UVP-Verfahren für den rascheren Ausbau leistungsfähiger Netze.“

Das Land Niederösterreich geht nun mit gutem Beispiel voran. Vorgelegt wurde ein „Energiewende-Beschleunigungspaket“. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erklärte: „Es ist wichtig, dass wir unsere Abhängigkeit von Russland reduzieren, verstärkt auf Diversifikation setzen und die erneuerbare Energie ausbauen. Wir müssen jetzt Tempo machen bei der Energiewende.“

Dies solle vorrangig mit Investitionen in saubere und sichere Energie erfolgen: „Dabei wollen wir weiterhin auf regionale Lösungen setzen.“ Ein Beispiel dafür sei das Biomasse-Heizkraftwerk der EVN in Krems. Es versorgt schon jetzt 30.000 Haushalte mit Wärme und 15.000 mit sauberem Strom. „In den nächsten zehn Jahren werden Investitionen im Ausmaß von 3,5 Milliarden Euro folgen.“ Der zweite Punkt des „Beschleunigungspaketes“ betrifft den Photovoltaik-Ausbau. Das Land NÖ wird die in Arbeit befindliche Photovoltaik-Zonierung vorziehen und noch vor dem Sommer präsentieren. Ziel ist eine „Deregulierung und Entbürokratisierung“, damit Photovoltaik-Anlagen schneller umgesetzt werden können, so die Landeshauptfrau. Wobei Mikl-Leitner betonte, dass der Erhalt landwirtschaftlich produktiver Flächen weiterhin sichergestellt sein müsse.

Die Verfahrens-Beschleunigung durch mehr Personal-Ressourcen sei der dritte Punkt des Paketes, so die Landeshauptfrau. Die Anzahl der Sachverständigen wird aufgestockt und auch der Pool an externen Sachverständigen erweitert.
Der vierte Punkt betrifft Widmungserleichterungen für Energieversorgungs-Gebäude, wie sie auch schon in der letzten Raumordnungsnovelle vorgesehen sind.

- Bildquellen -

  • Lagebesprechung: NLK Pfeiffer
- Werbung -
AUTORred. AR
Vorheriger Artikel„Auf die Herkunftskennzeichnung muss man sich verlassen können“
Nächster ArtikelHofübergabe bei den heimischen Winzern