Hofübergabe bei den heimischen Winzern

Bei der jüngsten Generalversammlung des Landesweinbauverbandes ist eine Ära zu Ende gegangen. Pionier Karl Velechovsky legte sein Amt des Präsidenten in jüngere Hände.

Vor 20 Jahren hat Karl Eugen Velechovsky auf dem Leondinger Gaumberg erstmals Reben gepflanzt. Bei der Gründung des OÖ Landesweinbauverbandes am 27. Oktober 2004 war er ebenfalls federführend – als dessen erster Präsident. Nach 20 Jahren der erfolgreichen Tätigkeit übergab er kürzlich sein Präsidenten-Amt an Leonhard Gmeiner aus Perg, der dem Verband nun vorsteht.

Oberösterreichs Weinbau und Weinkultur begründet

Velechovsky gilt als Begründer der oberösterreichischen Weinbaus und der oberösterreichischen Weinkultur. Schon seit jeher war der rührige Unternehmer und Landwirt bekannt für seine unkonventionellen Ideen. Auch ein besonderes Händchen für Marketing ist ihm nicht abzusprechen. Um seine Verdienste für den oberösterreihischen Weinbau zu würdigen, wurde Velechovsky vom neuen Vorstand und der Generalversammlung umgehend zum Ehrenpräsidenten des Landesweinbauverbandes ernannt.
Zur Veranstaltung, die auch am Leondinger Nussböckgut der Familie Velechovsky stattfand, kamen Ehrengäste aus ganz Österreich: Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbandes, dessen Direktor Josef Glatt, Landtagspräsident Max Hiegelsberger, der ehemalige Generaldirektor der OÖ. Versicherung Josef Stockinger, LK-Vizepräsident Karl Grabmayr und Pflanzenbaudirektor Helmut Feitzlmayr, Reinhard Tauber als Weinbaukatasterführer der Oö. Landesregierung, die Präsidentin des Sommelierverbandes Dagmar Gross, deren Vizepräsident Wirtesprecher Reinhold Baumschlager sowie Johanna Grabmer von der Oberösterreich-Touristik.
Die Entwicklung des heimischen Weinbaus ist durchwegs beeindruckend. So entwickelten sich die vergebenen Pflanzrechte von 67,20 Hektar (ha) im Jahr 2015 auf 82,20 ha im Jahr 2018 und zuletzt 99,80 ha in diesem Jahr. Derzeit steht dem dem oberösterreichischen Weinbau jährlich per Verordnung eine Fläche von 15 ha für Neuauspflanzungen zur Verfügung.

Oberösterreichs Winzer punkten am Heimmarkt

Von derzeit 47 Inhabern eines oberösterreichischen Pflanzrechts sind 45 Mitglieder im Landesweinbauverband. Durch Corona wurde auch der Weinabsatz in beiderlei Hinsicht beeinflusst: Die Lieferungen in die Gastronomie sackten ab, während der Ab-Hof-Verkauf und der Heimkonsum boomten. So gesehen konnten Oberösterreichs Winzer am Heimmarkt punkten und litten nicht so unter der Pandemie wie jene Kollegen, die für den Export produzieren müssen.
Der Schwerpunkt hierzulande liegt in der Produktion von fruchtig-frischen Weißweinen, wobei besonders die schwereren, tonhaltigen Böden auch in trockenen Jahren punkten können. Ein Trend geht zu Spezialitäten wie Natural Wines. Beinahe jeder Betrieb stellt auch bereits Schaumweine her.

Der Vorstand:

– Präsident: Leonhard Gmeiner
– Vizepräsident: Lukas Schiefermair (Traunviertel), Karl Ferdinand Velechovsky (Zentralraum), Armin Kienesberger (Hausruckviertel), Wolfgang Költringer (Innviertel)
– Kassier: Florian Schmuckenschlager
– Schriftführerin: Irene Wurm
– Beirat: Bernhard Aichinger, Florian Eschlböck
– Ehrenpräsident: Karl Eugen Velechovsky
– Finanzprüfer: Klaus Bauer

- Bildquellen -

  • Karl Velechovsky (l.) mit dem neuen Präsidenten, dem Mühlviertler Leonhard Gmeiner: Foto: landesweinbauverband
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AUTORred.AL
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