Nicht alles, was im Schulbuch steht, ist immer wahr!

Der VP-Bildungs- und Jugendsprecher LA Dominik Traxl zeigt sich erfreut über die neu eingerichtete Servicestelle der Landwirtschaftskammer Österreich, an die Falschdarstellungen in Schulbüchern gemeldet werden können.

Die Vereine „Wirtschaften am Land“ und die „junge Landwirtschaft Österreich“ haben bereits vor Schulbeginn im Herbst 2024 97 Schulbücher der ersten acht Schulstufen – Volksschulen und allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) unter die Lupe genommen und auf ihre Inhalte hin geprüft. Die Ergebnisse dieses Schulbuchtests waren teils haarsträubend. So zitierte der Verein beispielsweise ein Biologie-Buch des Verlags Westermann in dem ein angebliches Bild von Massentierhaltung abgedruckt ist. Fakt ist jedoch, dass es eine Aufnahme aus einem Tierwohlstall ist. Auch werde in manchen Büchern heimische österreichische Bauernhöfe als „Industriebetriebe“ bezeichnet. Auch findet sich eine Textpassage, die unkommentiert und ohne jeden Zusammenhang da steht. Diese lautet wie folgt: „Auch Viehhaltung, Landwirtschaft und die Abholzung der Wälder tragen zum Klimawandel bei“.

Mit dem Ergebnis des Schulbuchtests zeigte sich damals LA Dominik Traxl, selbst Bauer und Lehrer, alles andere als zufrieden. „Das Wissen über die heimische Landwirtschaft geht immer mehr verloren und das nicht nur in den Städten, sondern immer mehr auch im ländlichen Raum. Unsere Bäuerinnen und Bauern versuchen alle Hebel in Bewegung zu setzen, um Bewusstseinsbildung und Aufklärung über ihre Arbeit zu machen und Wissen zu schaffen. Umso verheerender ist es, wenn ausgerechnet in Schulbüchern, das Bild der Landwirtschaft völlig ideologiegetrieben und falsch dargestellt wird.“

Er forderte bereits im Herbst den Einsatz von Fachexperten bei der Erstellung von Schulbüchern. „In den Schulen werden unsere Konsumentinnen und Konsumenten der Zukunft unterrichtet. Würden Fehler in Schulbüchern in anderen Fächern wie Deutsch, Geschichte oder Mathematik auftreten, wäre der Aufschrei groß, aber anscheinend wird alles halb so tragisch genommen, wenn es um die Landwirtschaft, Ernährung und Lebensmittelproduktion geht. Genau gegen diesen gleichgültigen Umgang verwehre ich mich und bitte deshalb Eltern, Großeltern, Geschwister und Schüler selbst, auf Missstände hinzuweisen und fragliche Ausschnitte aus Unterrichtsmaterialien und Schulbüchern einzumelden.“ Traxl lobt die neue Anlaufstelle und freut sich, dass die LKÖ mit ihren Fachabteilungen gerne bei der Aufarbeitung von landwirtschaftlichen Schulbuchinhalten unterstützt und mithilft.

So funktioniert die Einmeldung

Ausschnitt des Schulbuches abfotografieren und melden
Dafür muss nur der Ausschnitt des Schulbuchs abfotografiert und mit Buchtitel und Ausgabe oder Erscheinungsdatum und Seitenangabe an schulbuch@lk-oe.at gesendet werden. Die Servicestelle der Landwirtschaftskammer Österreich wird dann mit dem jeweiligen Verlag Kontakt aufnehmen und diesen mit fachlich fundierten Stellungnahmen unterstützen, die jeweiligen Passagen zu überarbeiten.
 
Dieses Vorgehen hat sich bereits vor ein paar Jahren im Rahmen des LFI Projekts “Land- und Forstwirtschaft & Schule” bewährt. Hierbei wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Fachverband Buch- und Medienwirtschaft (WKÖ) der Kontakt zu den Verlegern gesucht und mit fachlichen Hilfestellungen an den Inhalten gefeilt. 

- Bildquellen -

  • Dominik Traxl: Fischler
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AUTORRed. JS
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