Neue Lehrfleischerei für zwei Schulen

Die neue Lehrfleischerei in der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf steht kurz vor der Eröffnung und wird auch von Berufsschülern genützt.

Der Neubau der Lehrfleischerei an der Landwirtschaftlichen Fachschule Hatzendorf ist zügig erfolgt. Im vergangenen Oktober war der Spatenstich, beim Hoffest an diesem Freitag, 23. Juni, kann das neue Gebäude für die Fleischverarbeitung bereits besichtigt werden. Die offizielle Eröffnung durch Landesrat Hans Seitinger erfolgt dann eine Woche später.

„Diese Baumaßnahme ist extrem wertvoll für die Standortsicherung der Schule und ermöglicht eine bestmögliche praktische Ausbildung“, betont Direktor Rupert Spörk. Die neue Lehrfleischerei erstreckt sich auf rund 500 Quadratmeter und hat jetzt auch einen großen Verkaufsraum. „Wir hatten eine sehr gute Mitsprachemöglichkeit“, freut sich Fleischermeister Franz Fink, der seit dem Jahr 1983 an der Schule tätig ist. „Im Vergleich zu früher haben wir jetzt genug Platz, wo jeder Schüler autonom arbeiten kann. Die Bereiche Schlachtung, Zerlegung, Lagerung, Verarbeitung und Verkauf sind klar gegliedert. Jeder Raum ist wie ein Klassenzimmer“, so Fink. Aktuell werden in der Fachschule jährlich 30 Stiere und 300 Schweine gestochen und zerlegt.

Seltene Kooperation

Das Besondere an der Fleischerei in der Fachschule Hatzendorf ist, dass diese Räumlichkeiten auch für die Fleischer- und Fleischverkaufslehrlinge der Landesberufsschule Bad Gleichenberg da sind. Jeden Montag und Dienstag sind die Berufsschüler im Einsatz, an den drei anderen Werktag die Fachschüler. „Diese Kooperation zwischen einer landwirtschaftlichen Fachschule und einer Berufsschule ist einzigartig“, hatten die Landesräte Hans Seitinger und Werner Amon schon bei der Spatenstichfeier betont. Nach der Schließung der Landesberufsschule in Gleinstätten war man froh, dass die Berufsschüler durch die Kooperation mit der Fachschule Hatzendorf im Praxisunterricht weiterhin in der Steiermark unterrichtet werden konnten.

„Durch diese Kooperation erhalten auch die Schüler der Landesberufsschule einen wichtigen Einblick in die Landwirtschaft“, ist Direktor Spörk überzeugt. Fleischermeister Fink ergänzt: „Durch den guten Willen beiderseits hat sich die Zusammenarbeit der beiden Schulen sehr gut entwickelt und wird sich weiter vertiefen. Auch die Fleischerinnung hat dabei wohlwollend mitgewirkt.“ Mit der Arbeit in der neuen Fleischerei geht es mit Schulbeginn im Herbst richtig los. Bis dahin wird die Ausstattung komplettiert werden und auch schon ein Probebetrieb erfolgt sein.

Maschinenhalle

Beim Schulfest am Freitag am Nachmittag kann nicht nur die neue Fleischerei besichtigt werden. Es kommt auch zu Praxisvorführungen und Schulführungen. Dabei wird man auch die neue Maschinenhalle und Garage sehen können, ebenso den mobilen Legehennenstall. Der Platz in der bisherigen Fleischerei wäre laut Direktor Spörk ideal für die Milchverarbeitung geeignet. „Wir verarbeiten jährlich rund 25.000 Liter Milch“, betont Spörk und freut sich, dass auch die Vermarktung der schuleigenen Produkte im Hofladen und im 24-Stunden-Automat sehr gut läuft. Für die beste Werbung für ihre Produkte sorgt die Schule selbst, indem sie bei verschiedenen Prämierungen regelmäßig „abräumt“. Bei der Ab-Hof-Messe in Wieselburg holte sich die Fachschule Hatzendorf heuer schon zum fünften Mal den Titel „Speckkaiser“.

Übrigens verzeichnet die Fachschule Hatzendorf mit 66 Anmeldungen für den ersten Jahrgang im Schuljahr 2023/24 den bisherigen Anmeldehöchststand. Für die berufsbegleitende einjährige Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter (Abendschule) sind die 32 Ausbildungsplätze auch schon vergeben.

- Bildquellen -

  • Hatzendorf: Karl Brodschneider
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AUTORKarl Brodschneider
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