Oberösterreichische Schulmilchbauern liefern seit 29 Jahren täglich eine breite Palette an frischen Produkten in Schulen und Kindergärten. Aktuell sind es 17 Bäuerinnen und Bauern, die auf diese Weise jeden Tag 26.000 Kinder in 498 Einrichtungen versorgen. Dieses flächendeckende Angebot durch regionale bäuerliche Lieferanten ist in Österreich einzigartig. Der Klassiker unter den Produkten ist mit mehr als 60 Prozent Anteil der Schulmilch-Kakao. Ergänzt wird die Palette durch reine Trinkmilch, Fruchtjoghurts, verschiedene Trinkjoghurts, Fruchtmilch und Vanillemilch. Eine tägliche Schulmilch-Portion kostet durchschnittlich etwa 90 Cent.
Ernährungsverhalten wird im Schulalter entscheidend geprägt
„Die Ernährungsgewohnheiten von Kindern werden besonders im Schulalter entscheidend geprägt. Das gezielte Fördern einer ausgewogenen Ernährung kann langfristig positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Kinder haben. Hierbei spielen Milch und Milchprodukte eine zentrale Rolle“, erklärt Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Zudem seien die Schulmilchbauern authentische Botschafter der heimischen Landwirtschaft.
Milch bietet eine Vielzahl an wichtigen Nährstoffen: Sie ist reich an hochwertigem Eiweiß, das zu einem hohen Anteil in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden kann, leicht verdaulichem Fett, Vitamin B2, Niacin, Pantothensäure, Folat, Vitamin B 12 sowie Jod und vielen Mineralstoffen und Spurenelemente (zum Beispiel Magnesium, Zink, Phosphor). Darüber hinaus stellt Milch eine exzellente Quelle für Kalzium dar. Der Milchzucker Laktose unterstützt die Kalziumaufnahme und wirkt sich positiv auf die Darmflora aus, indem er Fäulnisbakterien hemmt. Im Hinblick auf die Entwicklung der kindlichen Knochendichte sind Pflanzendrinks keine gleichwertige Alternative, da sie nicht die gleiche Nährstoffdichte aufweisen.
Im letzten Österreichischen Ernährungsbericht wurde festgestellt, dass, obwohl Studien die Bedeutung des Frühstücks unterstreichen, lediglich 51 Prozent der österreichischen Schüler frühstücken. „Die Portion Schulmilch stellt somit einen guten Start in den Schulalltag dar. Die Zufuhr von Lebensmitteln mit einer hohen Nährstoffdichte zum richtigen Zeitpunkt kann die Leistungskurve wesentlich verbessern“, erklärt Ferstl.
Förderung durch das EU-Schulprogramm
Das EU-Schulprogramm fördert die Verteilung von Milch und Milchprodukten in Schulen, einschließlich Exkursionen zu Schulmilchbäuerinnen und -bauern und Verkostungen. Ziel ist es, das oft unzureichende Ernährungsverhalten von Kindern zu verbessern, indem die Verfügbarkeit von gesunden Schulmilchprodukten sowie Obst und Gemüse erhöht wird. Die Kriterien der geförderten Milchprodukte sind entsprechend der nationalen Strategie zum EU-Schulprogramm für Obst, Gemüse und Milch im Einvernehmen mit dem Gesundheitsministerium festgelegt. Den Produkten dürfen weder Salz, koffeinhaltiger Kaffee, Fett, Süßungsmittel oder Geschmacksverstärker zugesetzt werden. Der Zuckerzusatz ist ebenfalls streng geregelt, dieser darf maximal 3,5 Prozent betragen und liegt somit weit unter den üblichen Milchprodukten vor allem jenen, die explizit Kinder durch ihre Aufmachung ansprechen.
Wir wünschen uns von den Schulen wieder mehr Bereitschaft, die logistische Abwicklung für dieses hochwertige Produkt zu übernehmen. Rosemarie Ferstl
„Die Schulmilch unserer Bauern versorgt Kinder mit Energie, wichtigen Nährstoffen und viel Calcium für starke Knochen ohne den überflüssigen Zucker, der in vielen anderen Milchprodukten steckt. Statt kurzfristiger Energieschübe geben die Schulmilchprodukte Kraft für den ganzen Tag, ohne Blutzuckerachterbahn und Risiko für Karies“, so Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger.
Durch den Konsum von sehr süßen oder salzigen Speisen verändert sich unser Geschmacksempfinden. Viele Fertiggerichte enthalten zu viel Zucker, Fett und Salz. Die Reduktion des Zuckerzusatzes in den Schulmilchprodukten ist somit ein wichtiger Schritt, um einer Süßprägung des Geschmackes entgegenzuwirken und den Kindern den natürlichen Geschmack von Lebensmitteln näher zu bringen. Die Priorität des EU-Schulprogrammes liegt darin den Konsum der reinen Milch zu fördern. Dementsprechend ist der Förderbeitrag für Milch deutlich höher als für Milchmischgetränke.
Schulmilch vom Engagement der Verantwortlichen abhängig
Waren es 2019 noch 700 oberösterreichische Schulen und Kindergärten bzw. 36.000 Kinder, die beliefert wurden, so waren es 2023 498 Bildungseinrichtungen mit rund 26.000 Kindern. „Wir wünschen uns von den Schulen wieder mehr Bereitschaft, die logistische Abwicklung für dieses hochwertige Produkt zu übernehmen“, betont Ferstl.
Information zum EU-Schulprogramm für Milch, Obst und Gemüse gibt es zum Download unter www.ama.at/fachliche-Informationen/Schulprogramm und auf www.rund-um-schulmilch.at.
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