Kommentar von Sabine Kronberger,
Chefredakteurin „Welt der Frauen“
Es beginnt schon beim Adventkranz: Eine Bäuerin bindet ihn selbst! Weiter geht‘s mit den Keksen: Unter zehn Sorten geht gar nicht! Und dann noch der Weihnachtsputz: Nur wenn das Haus von Staub befreit, der Boden glänzend und die Deko stimmig ist, zieht auch Adventgefühl in die eigenen vier Wände ein. Ganz ehrlich? Alles egal. Und zwar komplett egal.
Wirklicher Weihnachtsperfektionismus ist meist durch alte Glaubenssätze aus der Familie oder das erweiterte soziale Umfeld einzementiert. Viel zu oft trägt man Sätze wie „Kekse essen wir nur, wenn sie selbstgemacht sind“ oder „Gekauft ist nie so schön wie selbstgebunden“ einfach weiter – über Generationen! Und wälzt sie gedanklich oder spricht es sogar laut aus: „Am Heiligen Abend essen wir immer…“
Dabei ist nichts, wirklich nichts fixiert, nur weil Generationen vor uns es „immer so gehandhabt“ haben. Wenn ich mir aber nur eines zu Weihnachten wünschen kann, ist es die Prise Leichtigkeit, gepaart mit Lockerheit, die bei ganz Mutigen sogar durch ein Topping aus „Wurschtigkeit“ zum Idealzustand führt – und das für alle Frauen. Denn nie ist die mentale Last der Frauen höher als vor diesem wichtigen Fest: Sie denken von Deko über Geschenken bis hin zu Einkaufslisten für Weihnachtsmenüs an alles.
Liebe Frauen: Habt den Mut, diese Perfektion heuer loszulassen. Liebe Familien: Nehmt den Frauen Aufgaben ab und gebt ihnen das Gefühl, dass sie geliebt, gesehen und wertgeschätzt sind. Auch ohne die zehnte Sorte Kekse! Klingelt´s?