Mehr als nur Wärme für Nostalgiker

Bei noch spätsommerlichen Temperaturen konnte sich der Österreichische Kachelofenverband im Rahmen einer Pressekonferenz über eine „ungebrochen große Nachfrage“ nach den Produkten freuen. Allerdings, so Geschäftsführer Thomas Schiffert vergangene Woche, pendle sich die Auftragslage der Hafner langsam auf dem Vorkrisenniveau ein.

Kachelöfen haben einige Vorteile: Sie geben dem Zimmer ein besonderes Ambiente und können stundenlang nach dem Einheizen wohlige Wärme abgeben. Dabei funktionieren sie unabhängig vom Strom und haben einen wesentlich höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Kaminöfen. Laut Schiffert liegt er bei modernen Anlagen gar bei 85 bis 90 Prozent und: „In den vergangenen Jahren sind die Emissionswerte der österreichischen Kachelöfen um 85 Prozent reduziert worden“. Hochwertige, gesetzte Kachelöfen sollen, sofern richtig eingeheizt wird, praktisch keinen Feinstaub erzeugen und sind sogar mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Der Branchenvertreter präsentierte zudem den Kachelofen als ideale Ergänzung zu anderen Heizsystemen und strich neben der Kombination mit einer thermischen Solaranlage insbesondere die Kombination mit der (Luft-)Wärmepumpe hervor. Diese würde bei kalten Außentemperaturen fast zu einer reinen Stromheizung avancieren, was letztlich auch sehr teuer sei. Lösungen hierfür nannte der Branchenvertreter gleich mehrere. Die einfachste: Wärmepumpe und Kachelofen heizen getrennt voneinander. Dabei wird weniger Energie von der Wärmepumpe benötigt und man spart so Strom und Heizkosten. Kachelöfen können aber auch Warmwasser erzeugen und nur der Rest werde von der Wärmepumpe bereitgestellt. Zudem bestehe die Möglichkeit, kalte Außenluft mit Wärme aus dem Kachelofen vorzuheizen.

Derzeit gibt es laut Verband 450.000 Kachelöfen in Österreich, was 13 Prozent der Haushalte und einer installierten Leistung von 2.000 MW entspreche. Wer Lust auf einen neuen Kachelofen hat und mit dem günstigen Brennstoff Holz heizen will, sollte derzeit typischerweise mit Anschaffungskosten von 15.000 bis 18.000 Euro sowie Wartezeiten von ca. drei bis vier Monaten rechnen.