Die ersten Maschinen- und Betriebshilferinge wurden vor mehr als 50 Jahren als bäuerliche Selbsthilfevereine zur gemeinschaftlichen Maschinennutzung und in Form der Betriebshilfe zur gegenseitigen Unterstzützung im Arbeitsalltag geschaffen. Am 17. März 1997 wurde schließlich mit der Gründung der MR-Service-Genossenschaft der Grundstein für eine wahre Erfolgsgeschichte gelegt. Unter Obmann LHStv. Josef Geisler und Landesgeschäftsführer NR Hermann Gahr wurden die Weichen für die Schaffung einer breiten Palette an Zuverdienst-Optionen für die Mitgliedsbetriebe gestellt. Man wollte Rahmenbedingungen schaffen, damit Bauern ergänzend zur Landwirtschaft zuätzliches Einkommen erwirtschaften können.
Gewerbeberechtigungen
Die Hintergründe der Initiative waren Anfragen von Landwirten, aber auch Kunden zur Abwicklung von Aufträgen durch Bauern für landwirtschaftsfremde Personen und Einrichtungen, wie z. B. Unternehmen, Gemeinden oder Private. Die damalige Organisationsform und fehlende Gewerbeberechtigungen ließen es nicht zu, dass Bauern für den umfassenden Winterdienst, die Grünraumpflege und andere Dienstleistungen beauftragt werden konnten. „Unter Beteiligung der Landwirtschaftskammer, der Tiroler Maschinenringe und der Arbeitsgemeinschaft der bäuerlichen Kompostierer wurden mit der Gründung die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um diese Verdienst- und Beschäftigungsmöglichkeiten sauber und gesetzeskonform zu erschließen“, berichtet Hermann Gahr, der bis heute als Landesgeschäftsführer des Maschinenring Tirol tätig ist.
Neben den Schwerpunkten Winterdienst und Grünlandpflege wurden auch zahlreiche weitere Dienstleistungen, die von Landwirten aufgrund ihrere Ausstattung, ihrer Erfahrung sowie ihren Kentnissen und Fähigkeiten durchgeführt werden können, forciert. Die Grundlage hierfür bilden noch heute Gewerbeberechtigungen für Bereiche wie Gärtnerarbeit, Landschaftspflege, Grubendienst, Kompostierung, Schneeräumung und Forstdienstleistungen. Wenig später wurde ergänzend die Maschinenring-Personal-Genossenschaft gegründet, unter der die Maschinenringe österreichweit als Personaldienstleiter fungiert, im Zuge dessen MitarbeiterInnen in unterschiedlichen Bereichen an Firmen vermittelt und dort eingesetzt werden.
Erfolgreiche Entwicklung
Erste größere Aufträge in der Firmengeschichte waren Rekultivierungsarbeiten im Zuge von Großevents wie den Schürzenjägerkonzerten oder dem Rolling-Stones-Konzert. Zur Bekämpfung der Pflanzenkrankheit Feuerbrand bei 14.000 Pflanzen wurden mehr als 200 Arbeiter eingesetzt. Im Laufe der Jahre konnten schließlich auch mit Großfirmen wie TIWAG, Verbund oder Handelsketten Verträge für verschiedene Arbeiten abgeschlossen werden.
Maschinenring heute
Heute generieren mehr als 1000 Tiroler Bauern Einkünfte über die Maschinenring-Genossenschaft, die im vergangenen Jahr Erlöse in der Höhe von 27,91 Millionen Euro verbuchen konnte. Zuwächse wurden in den Bereichen Winterdienst und Agrardienstleistungen verzeichnet. Die Dienstleistungen reichen von Grünraumpflege und Gartengestaltung über Winterdienst, Objektbetreuung bis hin zu Baumpflege und Baumkontrolle. Auch Spezialdienstleistungen wie beispielsweise die ökologische Unkrautbekämpfung mit Heißschaumtechnik oder Projekte im Agrarbereich werden über die Maschinenring-Genossenschaft abgewickelt.
- Bildquellen -
- Maschinenring Naturraumservice Rekultivierung Foto Martin Lugger 0292: MR Tirol