Manager-Kompetenz durch Bildung stärken

Die zukünftigen Land- und Forstwirte sind in Österreich besonders gut ausgebildet. Einen Schwerpunkt will die Regierung auf die Verbesserung unternehmerischer Kompetenzen legen.

Ackerbau Praxisunterricht - neben der praktischen Berufserfahrung wird auch die Management-Kompetenz der jungen Landwirte in der agrarischen Ausbildung immer wichtiger. ©Agrarfoto.com
Ackerbau Praxisunterricht – neben der praktischen Berufserfahrung wird auch die Management-Kompetenz der jungen Landwirte in der agrarischen Ausbildung immer wichtiger. ©Agrarfoto.com
Für Schüler und Studierende sind die Sommerferien bald vorüber. Das gibt Anlass, einen Blick auf das agrarische Bildungswesen und die Pläne der Regierung zu werfen.
Im Regierungsprogramm der Großen Koalition ist als Ziel eine “Bildungs- und Forschungsoffensive in der Land- und Forstwirtschaft” festgehalten. Tatsächlich wird derzeit über die Ansiedlung einer agrarischen Fachhochschule diskutiert. Mehrmals wurde das Innviertel (OÖ) als möglicher Standort vorgeschlagen. Die Nähe zu Bayern und die flächendeckende Landwirtschaft in dieser Region Österreichs würden das Innviertel zu einem geeigneten Standort machen, erklärte ÖVP-Abg. z. NR Manfred Hofinger kürzlich, der selbst langjährig als Lehrer an einer landwirtschaftlichen Fachschule tätig war. Den Standort wird das Wissenschaftsministerium bestimmen. Eine Entscheidung könnte 2018 fallen.
Das Bildungsangebot weiter auszubauen liegt auch im Interesse der Jungbauern-Vertreter, schließlich ist “Bildung der Schlüssel zu erfolgreichem Wirken und Handeln”, betonte Jungbauern-Obmann Stefan Kast und sprach damit das Educa-Programm der Jungbauernschaft an. Zusätzlich zum bestehenden Bildungsangebot können interessierte Jungbauern in diesem Programm Fähigkeiten in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Verwaltung erwerben.
Dass die österreichischen Junglandwirte besonders gut ausgebildet sind, zeigt auch die Statistik: In den nächsten Jahren wird bereits jeder zweite Hofübernehmer Matura haben. Heuer wurde auch erstmals die Zentralmatura in den berufsbildenden höheren Schulen durchgeführt. Dabei haben die Absolventinnen und Absolventen der Höheren land- und forstwirtschaftlichen Schulen besonders gut abgeschnitten: Mehr als 40 Prozent hatten ein “Sehr gut” oder “Gut” im Zeugnis. Bei “angewandter Mathematik” war das Ergebnis noch besser. Hofinger betonte: “Damit beweisen unsere Schülerinnen und Schüler, dass sie in den landwirtschaftlichen Schulen bestens ausgebildet werden und die Motivation durch einen zukunftsorientierten Unterricht offenbar höher ist als anderswo.”

Unternehmerische Kompetenz verbessern

Durch die Konkurrenz auf den internationalen Agrarmärkten werden neben der Fremdsprachen-Kompetenz auch Management und Innovation in der agrarischen Ausbildung immer wichtiger. So soll laut Bundesregierung die “Professionalisierung und Verbesserung der unternehmerischen Kompetenz” die “inhaltliche Hauptstoßrichtung” im Bildungsbereich sein.

Eva Zitz

Agrarbildung: Was laut Programm der Regierung geplant ist:

• Sicherung des höheren landwirtschaftlichen Schulwesens
• Entwicklung von Fachhochschulstudienlehrgängen für Land- und Forstwirtschaft
• Professionalisierung, Verbesserung der unternehmerischen Kompetenz als inhaltliche Hauptstoörichtung im Bildungs- und Beratungsbereich
• Forschungs- und Innovationsoffensive für die Land- und Forstwirtschaft und Lebensmittelproduktion im Hinblick auf Klimawandel und nachhaltige Ressourcennutzung und Unterstützung der Forschungsinitiative Bioökonomie.

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