Kubota hat seine Fahrzeuge für HVO freigegeben

Hydrierte Pflanzenöle können fossile Treibstoffe ersetzen.

Der Hersteller von Industriemotoren, Land- und Baumaschinen sowie Kommunal- und Grünpflegefahrzeugen hat fast alle seine Dieselmotoren der aktuellen Modellreihen für den Betrieb mit normgerechten HVO freigegeben.

HVO kann dazu beitragen, die CO2-Bilanz zu verbessern. Denn in seiner reinen Form HVO100 stammt der Kraftstoff vollständig aus nichtfossilen Quellen.

HVO steht für „Hydrogenated oder Hydrotreated Vegetable Oils“, auf Deutsch heißen sie auch „Hydrierte Pflanzenöle“. Die Pflanzenöle werden durch eine katalytische Reaktion mit Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt, deren Eigenschaften denen von fossilen Kraftstoffen – insbesondere Dieselkraftstoff – entsprechen. Aber nur über weite Strecken. Udo Engelmann, Leiter Technische Entwicklung und Aftersales-Service bei Kubota Deutschland dazu: „Man muss wissen, dass HVO etwas andere physikalische Eigenschaften hat. Seine Energiedichte ist ein wenig geringer als die von fossilem Dieselöl, dadurch bringen die Motoren unabhängig vom Hersteller etwa 8 bis 10 % weniger Leistung.“ Bei Generatoren mit ihrer typischerweise knapp bemessenen Leistung könne das bedenklich werden, bei mobilen Maschinen und Fahrzeugen jedoch nicht: „Leistungseinbußen werden sich lediglich unter Volllast zeigen, bei typischen Baueinsätzen oder Transport- und Mäharbeiten aber keine Verringerung der Produktivität verursachen“, erklärt der Entwicklungsleiter. Ohnehin seien nur mechanisch geregelte Motoren unter 18,5 kW Nennleistung von solchen geringen Leistungsverlusten betroffen. „Unsere modernen, elektronisch geregelten Common-Rail-Motoren kompensieren die geringere Dichte von HVO und zeigen nur 2 % Leistungsverlust“, so Engelmann.

Bei Kubota verspricht man Verbrennungsmotoren indes weiterhin eine große Zukunft und errichtet derzeit auch ein neues Werk zur Fertigung von Dieselaggregaten. Daneben spielen Benzin- und Gasmotoren, Elektro- und Wasserstoffmotoren eine immer wichtigere Rolle beim umweltgerechten Antrieb von Maschinen und Fahrzeugen. In einem offenen Technologiemix entwickelt und fertigt der Hersteller nach eigenen Angaben Motoren in allen diesen Bereichen der Antriebsenergie. Holger Tschischkale, Vertriebsleiter der Geschäftseinheit Motoren bei Kubota Deutschland: „Wir gehen von einer Diversifizierung zukünftiger Konzepte für Verbrennungsmotoren aus und arbeiten daher auf breiter Front an Lösungen für die Zukunft. Unter anderem werden wir das Feld des Elektroantriebs weiterbearbeiten sowie die Entwicklung und Fertigung elektrisch betriebener Traktoren vorantreiben. Darüber hinaus haben wir in Zusammenarbeit mit einem japanischen Maschinenhersteller mit der Entwicklung eines wasserstoffbetriebenen Motors begonnen, der konstruktiv auf dem bestehenden Kolbenmotor WG3800 basiert“. Dieser 3,8-Liter-Motor soll schon bald in die Serienproduktion gehen.

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  • Collage HVO: Kubota
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AUTORRed. MS
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