Die österreichische EU-Ratspräsidentschaft hat vergangene Woche das Verhandlungsmandat der Mitgliedsstaaten für die Reduktion von Einwegplastik, für den Einstieg in die Trilogverhandlungen mit dem EU-Parlament und der Kommission, erhalten. „Gemeinsam werden wir unter der österreichischen Ratspräsidentschaft einen wichtigen Schritt in eine plastikfreie Zukunft gehen. Der Schulterschluss der Mitgliedsstaaten ist ein starkes Zeichen hin zu einer plastikfreien Gesellschaft“, ziegte sich Landwirtschaftsministerin und Ratsvorsitzende Elisabeth Köstinger über das Verhandlungsmandat erfreut. „Wir haben in unserer Ratspräsidentschaft in den letzten Wochen hart dafür gearbeitet, dass wir eine Einigung unter den Mitgliedsstaaten zustande bringen, um möglichst rasch die Verhandlungen mit Parlament und Kommission starten zu können. Ich bin froh, dass uns das gelungen ist. Wir wollen dieses Verbot noch im Rahmen unserer Ratspräsidentschaft fertig verhandeln und umsetzen“, so Köstinger.
Die Verschmutzung der Meere und der Ökosysteme durch Plastik nimmt rasant zu. 50 Prozent (%) des Plastikmülls an Europäischen Stränden besteht aus Einwegplastik. Davon entfallen 86 % auf die zehn häufigsten Produktgruppen. Diese Verschmutzung ist für die verschiedensten Ökosysteme eine sehr große Bedrohung, wird aber auch zunehmend für den Menschen ein Problem. Fischerei und auch die Schifffahrt sind bereits betroffen. Die Verschmutzung wird an Stränden sichtbar – und somit zu einer Herausforderung für Tourismus und Wirtschaft. Bereits im Regierungsprogramm hat sich die Bundesregierung zu einer ambitionierten EU-Plastikstrategie bekannt. „Der Bundesregierung ist der Kampf gegen Plastik sehr wichtig. Die Reduktion von Einwegplastik ist hier ein wichtiger Schritt. Wir müssen Plastik in allen Lebensbereichen reduzieren, damit wir unseren Kindern eine saubere Umwelt übergeben können“, so Köstinger.
Der Vorschlag sieht bei jenen Produkten einen Komplettverzicht vor, bei denen der Werkstoff Plastik durch andere, nachhaltigere Alternativen ersetzt werden kann. Entsprechende Produkte sind vorhanden. „Wattestäbchen, Einwegbesteck, Strohhalme, Rührstäbchen, Einwegplastikteller und vieles mehr können heute schon durch nachhaltigere Alternativen ersetzt werden. Wenn kein Bedarf an Plastik besteht und es durch nachhaltige Materialien vollständig ersetzt werden kann, dann müssen wir dies auch tun. Die Reduktion von Plastikmüll hat höchste Priorität“, betone die Ministerin. Die Trilogverhandlugen starten bereits diese Woche.
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- Recycling Mülltrennung: BMNT/Paul Gruber