Kartoffelmarkt KW 47/’22: Erzeugerpreis stabil, hohe Absortierungen

Am heimischen Speisekartoffelmarkt läuft der Inlandsabsatz auf novembertypisch ruhigem Niveau. Mit dem beginnenden Vorweihnachtsgeschäft hofft man auf frische Absatzimpulse. Der Exportmarkt wäre heuer zwar aufnahmebereit, angesichts der überschaubaren heimischen Erntemenge forcieren die Händler diese Vermarktungsschiene bisher aber kaum.
Hinsichtlich der Qualitätsproblematik der Lagerware und den damit verbundenen hohen Aussortierungen ist keine Besserung in Sicht. Neben Drahtwurmbefall bereitet zunehmend auch die erhöhte Keimfreudigkeit der Lagerware für Kopfzerbrechen. Entsprechend hohe Aussortierungen von 40 Prozent und mehr sind keine Seltenheit.
In Oberösterreich fanden die Erntearbeiten trotz widriger Witterung nun ihren Abschluss. Mit der eingebrachten Erntemenge ist man zwar überaus zufrieden. Aber auch hier sind überdurchschnittlich hohe qualitätsbedingte Absortierungen an der Tagesordnung.
Bei den Erzeugerpreisen gibt es keine Änderung zur Vorwoche. In Niederösterreich und Oberösterreich werden für Speisekartoffeln weiterhin meist 30 Euro/dt bezahlt. Für Partien mit überdurchschnittlich hohen Absortierungen liegen die Preise etwas darunter.

Deutschland: Angebot entspricht der überschaubaren Nachfrage

Auch der deutsche Speisekartoffelmarkt verläuft weiter in ruhigen Bahnen. Die aktuelle Nachfrage wird als „sehr überschaubar“ beschrieben. Auch die Nachfrage im Export hat sich noch nicht belebt. Während sich noch verschiedene Regionen mit eigener Ware versorgen, besteht in Südosteuropa zwar durchaus schon Bedarf. Doch die preislichen Vorstellungen von Verkäufern und Abnehmern sind noch zu weit auseinander. Demgegenüber steht aber auch kein drängendes Angebot.
Der Markt wird mittlerweile fast ausschließlich aus den Lägern versorgt. Die Lagerhalter blicken jedoch mit zunehmender Sorge auf die Vorräte. Die ungewöhnlich hohen Temperaturen während der Einlagerung dürften für eine erhöhte Keimfreudigkeit gesorgt haben. Vereinzelt wird auch schon von vermehrten Druckpartien und steigenden Absortierungen berichtet.
Bei den Erzeugerpreisen gab es kaum Änderungen zur Vorwoche. Die Preise für Speiseware lagen zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt je nach Sorte bei 28 bis 29 Euro/dt.

Martin Schildböck, LK NÖ

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QuelleH.M.
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