Der heimische Speisekartoffelmarkt startet mit stabilen Rahmenbedingungen in den Oktober. Bei meist optimalen Bodenverhältnissen kommen die Rodearbeiten zügig voran. Angebotsdruck kommt aber dennoch nicht auf. Für die unterdurchschnittliche Ernte stehen mehr als ausreichend Kisten zur Verfügung. Die Andienung an die Händler läuft angesichts des relativ guten Preisniveaus stetig. Spekulatives Zurückhalten der Ware ist für die Landwirte kein Thema. Qualitativ gibt es weiterhin wenige Beanstandungen. Probleme gibt es vorrangig mit Drahtwurm, Zwiewuchs bzw. Kindelbildung.
Auf der Nachfrageseite fehlt es derzeit an Impulsen. Im Inland ist der Bedarf nach den Einlagerungsaktionen des Einzelhandels saisonüblich ruhiger, Exporte sind derzeit preislich meist nicht konkurrenzfähig.
Die Erzeugerpreise halten auch in der laufenden Woche stabil. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware unverändert 22 bis 25 Euro/dt bezahlt. Übergrößen werden dabei mit 20 Euro/dt abgegolten. Für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel sind weiterhin 26 Euro/dt zu erzielen. Aus Oberösterreich werden unveränderte Preise von 25 Euro/dt genannt.
Reichliches Angebot in Deutschland
In Deutschland kommt die Kartoffelernte ebenfalls rasch voran. In einigen Regionen sind schon mehr als 80 Prozent der Kartoffelflächen gerodet. Bei guten Erträgen und passablen Qualitäten steht ein reichliches Angebot zur Verfügung. Regional werden die Lagerkapazitäten knapp. Mit dem Absatz ist man durchaus zufrieden. Aktionen der Handelsketten werden von den Konsumenten gut angenommen. Die Erzeugerpreise gaben gegenüber der Vorwoche nochmals nach. Der Bundesdurchschnitt lag zuletzt bei 10,80 bis 11,70 Euro/dt.
Dipl.-Ing. Martin Schildböck, LK NÖ