Kartoffelmarkt KW 40/’23: Versorgung knapp, hohe Absortierungen

Durch die guten Witterungsverhältnisse in den letzten Wochen ist die österreichische Speisekartoffelernte weit fortgeschritten. In vielen Regionen sind die Rodearbeiten bis auf vereinzelte Flächen auch schon abgeschlossen. In Westösterreich dürfte die Ernte, aufgrund des verspäteten Anbaues, erst in der zweiten Monatshälfte ihren Abschluss finden. An der schwachen Ertragssituation hat sich zuletzt nichts mehr geändert. Auch die massiven Qualitätsbeeinträchtigungen, mit der die Branche seit dem Saisonbeginn zu kämpfen hat, bleiben bestehen. Absortierungen von 20 % und mehr sind in vielen Nichtbewässerungsgebieten an der Tagesordnung. Dementsprechend zeit- und kostenintensiv sind heuer die Sortierarbeiten. Auf der Absatzseite gibt es kaum Änderungen zu den Vorwochen. Der Inlandsabsatz gestaltet sich saisonüblich unspektakulär. Exporte sind angebotsbedingt heuer kaum ein Thema. Bei den Erzeugerpreisen gab es in der letzten Woche keine Änderung. In Niederösterreich wurden Speisekartoffeln zu Wochenbeginn meist um 45,- €/100kg übernommen, wobei einzelne Aufkäufer Abschläge für den hohen Logistik- und Sortieraufwand einbehalten. Aus Oberösterreich wurden unveränderte Erzeugerpreise von bis zu 50,- €/100kg gemeldet.

Stabilisierung in Deutschland

In Deutschland haben die Erzeugerpreise in der letzten Woche nur mehr moderat nachgegeben. In einigen Regionen konnten sich die Auszahlungspreise auch schon auf dem Vorwochenniveau behaupten. Marktbeteiligte gehen davon aus, dass sich nun die Preise auf dem aktuellen Niveau einpendeln dürften. Die Erzeugerpreise lagen zuletzt im Bundesmittel bei 30,- bis 32,- €/100kg. Bei günstiger Witterung kamen die Rodearbeiten in den letzten Tagen rasch voran, sodass ein reichliches Angebot zur Verfügung steht. Aber auch die Lagerbedingungen haben sich mit den kühleren Nächten verbessert, sodass sich der Angebotsdruck zuletzt sich dennoch in Grenzen hielt. Die Nachfrageseite zeigte sich saisontypisch ruhig. Hier sollten aber die geplanten Einlagerungsaktionen des LEH in den kommenden Wochen sich positiv bemerkbar machen. Ebenso wie das steigende Interesse der Importländer in Süd- und Südosteuropa.

 

Martin Schildböck, LK NÖ

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AUTORMartin Schildböck, LK NÖ
QuelleH.M.
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