Der heimische Kartoffelmarkt befindet sich in einer stabilen Phase. Die Niederschläge der vergangenen Tage haben die Rodebedingungen regional verbessert, teilweise mussten die Erntearbeiten auch unterbrochen werden. Wo die Felder befahrbar sind, begann man nun auch schon mit der Ernte späterer Sorten.
Die Erträge schwanken heuer stark. In Summe erwartet man eine durchschnittliche Brutto-Erntemenge. Diese dürfte aber vor allem in Ostösterreich durch qualitative Beeinträchtigungen in Form von Drahtwurmbefall deutlich reduziert werden. Insgesamt steigen die verfügbaren Angebotsmengen aber momentan erntebedingt stetig an und sind für die noch urlaubsbedingt ruhige Inlandsnachfrage gut ausreichend.
Bei den Erzeugerpreisen gab es keine Änderung zur Vorwoche, wobei vermehrt Abzüge für Zwischenlagerung oder höherem Übergrößenanteil in Rechnung gestellt werden. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn für mittelfallende Ware meist 30,- €/100 kg bezahlt. In Oberösterreich lagen die Erzeugerpreise bei 30,- bis 35,- €/100 kg.
Deutschland: Ernte läuft auf Hochtouren
Auch in Deutschland läuft die Speisekartoffelernte weiter auf Hochtouren. Dabei ist die Ernte der frühen Sorten in vielen Regionen weitestgehend abgeschlossen und die Ernte der Anschlusssorten bereits angelaufen. Das zur Verfügung stehende Angebot fällt entsprechend umfangreich aus. Mancherorts hat man bereits mit der Einlagerung begonnen. Doch vor dem Hintergrund einer nicht immer hundertprozentigen Schalenfestigkeit, drängt weiterhin viel Ware auf den Markt. Auf der Absatzseite gibt es dagegen kaum neue Impulse. Insbesondere die Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels fällt weiterhin recht ruhig aus. Der Absatz über die Gastronomie wird als stetig verlaufend beschrieben.
Entsprechend der anhaltend unausgeglichenen Angebots- und Nachfragesituation standen die Speisekartoffelpreise weiter unter Druck. So gaben die Erzeugerpreise in der letzten Woche nochmals nach und lagen im Bundesmittel zuletzt bei 30,- bis 32,- €/100kg. Mit zunehmender Schalenfestigkeit und verstärkten Einlagerungsaktivitäten erwartet man in den nächsten Wochen auf der Angebotsseite aber eine gewisse Entspannung. Zudem dürfte auch die Nachfrage durch das nahende Ferienende in einigen Bundesländern wieder anziehen